Leichtathletik-Weltpräsident Sebastian Coe unterstützt eine Untersuchung der Wirksamkeit von Marihuana als Dopingmittel.
Es sei sinnvoll und «sollte gemacht werden», sagte der Brite in Tokio. Anlass ist der Fall der US-Sprinterin Sha’Carri Richardson. Bei der amerikanischen Olympia-Ausscheidung hatte die 21-Jährige die 100 Meter in 10,86 Sekunden gewonnen, war aber bei der Doping-Kontrolle auf das verbotene Marihuana getestet und nicht für die Tokio-Spiele nominiert worden.
«Es tut mir leid für sie», sagte Coe und bezeichnete sie als «ein herausragendes Talent», das man für die Spiele verloren habe. Er betonte aber auch, dass die Anti-Doping-Regeln korrekt angewendet worden seien. Richardson hatte erklärt, dass sie Marihuana geraucht habe, um mit dem kürzlichen Tod ihrer Mutter fertig zu werden.
Die Anwendung von Cannabis führt nach einer Erklärung des Instituts für Biochemie in Köln «nicht zu einer Verbesserung sportlicher Höchstleistungen». Allerdings könne aufgrund der beruhigenden Wirkung von Cannabis ein Athlet risikobereiter in den Wettkampf gehen.
Das Internationale Olympische Komitee hatte von Januar 1999 an die Anwendung von Cannabis für alle Sportarten als Dopingsubstanz für den Wettkampf verboten. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat dieses Verbot seit 2004 beibehalten.