RB Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff hat mit harscher Kritik auf die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz zu den Corona-Maßnahmen reagiert.
Wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund schließt Mintzlaff den juristischen Klageweg nicht mehr aus, um wieder Zuschauer zu den Spielen in der Fußball-Bundesliga zulassen zu können.
«Ich finde den Vorstoß von Aki Watzke absolut richtig, und wir prüfen auch mit anderen Bundesligisten, wenn es hier nicht zu einer schnellen Lösung kommt, ob und wie wir da juristisch vorgehen», sagte Mintzlaff der «Bild»-Zeitung.
«Die Bundesregierung kann sich nicht die Welt malen, wie sie ihr gefällt. Das endet dann in einem Zick-Zack-Kurs, den die Menschen nicht mehr mittragen. Ich fordere daher einheitliche und vor allem bundesweite Regeln, denn ansonsten können wir uns an gar nichts mehr orientieren und das Vertrauen in Aussagen schwindet noch mehr», sagte der 46-Jährige. Durch Entscheidungen wie zur unterschiedlichen Reduzierung der Genesenenregelung im Bundestag und dem Rest des Landes fühlten sich die «Menschen für dumm verkauft».
Bei ihren Beratungen hatten der Bund und die Länder am Montag angesichts der steigenden Infektionen derzeit Lockerungen von Corona-Auflagen ausgeschlossen, verschärften die Maßnahmen aber auch nicht. Damit bleibt es in den Profiligen im Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey weitgehend bei Geisterspielen oder Partien mit wenigen tausend Besuchern. Nur in Bayern wurde am Dienstag ein Sonderweg bestritten, der künftig wieder bis zu 10 000 Besucher in den Stadien ermöglicht.
«Mit uns wird Symbolpolitik betrieben. Wir haben das Gefühl, dass die Politik in vielen Bereichen mehr in Problemen als in Lösungen denkt. Wenn sie das so beibehält, ist das für viele Menschen bald nicht mehr nachvollziehbar. Vor allem ist es nicht mehr transparent», kritisierte Mintzlaff das Vorgehen der Politik.