RB Leipzigs Fußballtrainer Marco Rose hat die Anwendung des Videoschiedsrichters in den Bundesligen kritisiert und sich für ein Umdenken ausgesprochen.
«Insgesamt glaube ich, dass wir in Deutschland den VAR inflationär benutzen. Ich kenne das aus anderen Ligen anders und habe das auch bei der WM anders wahrgenommen. Wir tun den Schiedsrichtern auf dem Feld damit keinen Gefallen», sagte der 46-Jährige nach dem 1:2 gegen Union Berlin. Er habe den Eindruck, «wir schauen nur noch Fernsehen und schalten ständig um».
In der Begegnung zwischen Berlin und Leipzig hatte es drei Handspiele im Strafraum gegeben, eines hatte zum siegbringenden Elfmeter führte. «Wenn es um die Handregeln geht, ist es wirklich unheimlich schwierig», sagte Union-Coach Fischer. «Es gibt zu viele strittige Situationen, da blickt wirklich kaum einer durch.» Rose betonte, dass das Handspiel des Leipzigers Mohamed Simakan berechtigterweise zu einem Elfmeter für Union geführt hatte.
Für die Aberkennung des Ausgleichs hatte der Leipziger Trainer aber kein Verständnis. Der Berliner Aissa Laidouni wollte in der 78. Minute einen Ball mit der Hacke klären, berührte ihn und hob nach Roses Auffassung damit eine Abseitsstellung von Timo Werner auf. «Das war für mich eine klare Fehlentscheidung, weil er den Ball nicht unkontrolliert spielt», sagte Rose. Schiedsrichter Daniel Schlager argumentierte bei Sky genau damit: «Es gab keine andere Möglichkeit für den Spieler. Er konnte den Ball in der Situation nur mit der Hacke klären. Es war bewusst, aber unkontrolliert.»