Leverkusen hakt Pleite in Mainz ab: Wirft uns nicht um

Der Frust über die erste Pleite in diesem Jahr war bei den Profis von Bayer Leverkusen schnell verflogen.

«Natürlich ist das bitter», sagte Torwart Lukas Hradecky über das 2:3 (1:0) beim FSV Mainz 05. «Aber ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen. Wir dürfen nicht alles kaputt reden und zu negativ werden. Wir müssen weiterarbeiten und nächste Woche im Heimspiel wieder Punkte holen.»

Kampf um die Champions League

Der Rückschlag zum Auftakt des 23. Spieltages der Fußball-Bundesliga am Freitagabend vor 10.000 Fans soll die zuvor in fünf Spielen ungeschlagene Werkself auf ihrem angestrebten Weg in die Champions League nicht aufhalten. «Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen und werden jetzt sicher nicht das Handtuch werfen», sagte Hradecky. «Deshalb: kein Stress.»

Mit 41 Punkten bleibt Bayer auch nach der ersten Niederlage seit dem 1:2 beim SC Freiburg kurz vor Weihnachten definitiv Tabellendritter, da der Vorsprung auf die Rivalen im Kampf um die internationalen Startplätze vor dem Spieltag komfortable sieben Zähler betrug. Sport-Geschäftsführer Rudi Völler äußerte sich daher zuversichtlich: «Wir werden jetzt unsere Wunden lecken, aber das wirft uns nicht um.»

Trainer Gerardo Seoane ist nun gefordert, die enttäuschten Spieler schnell wieder aufzurichten. «Niederlagen haben immer Einfluss auf die Gemütslage im Team, ganz klar. Es gilt, diese jetzt gut aufzuarbeiten, Lösungsansätze zu finden und den Fokus aufs nächste Spiel zu setzen. Wir versuchen, eine gute Balance zu finden», sagte der Schweizer mit Blick auf die nächste Aufgabe gegen Arminia Bielefeld.

Mainz stellt Heimrekord ein

In Mainz konnte seine Mannschaft nicht an die Glanzvorstellungen der vergangenen Wochen anknüpfen, als Bayer über seine Gegner förmlich hinweggefegt war. Vier Siege in Serie hatte es zuvor gegeben, dabei schossen die Leverkusener insgesamt 16 Tore. Doch gegen die 05er, die mit dem fünften Heimsieg nacheinander ihren Bundesliga-Vereinsrekord aus dem Jahr 2009 unter Thomas Tuchel einstellten, erlangten die Schützlinge von Seoane trotz zweimaliger Führung zu keiner Zeit die Spielkontrolle. «Wir haben kein gutes Spiel gemacht», sagte Sportdirektor Simon Rolfes. «Es ist schwer, etwas Positives aus dieser Partie mitzunehmen.»

Das sah der Trainer etwas anders. «Auch heute hat es positive Dinge gegeben. Wir haben zwei Tore erzielt», sagte Seoane. Doch das 20. Saisontor von Patrick Schick (35. Minute), der zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einer Wadenverletzung ausschied, und das zwischenzeitliche 2:1 durch Lucas Alario (74.) reichten nicht zum Sieg. Der Spanier Aaron (57.) mit seinem ersten Saisontor sowie die Joker Jean-Paul Boetius (84.) und Marcus Ingvartsen (88.) konterten für die Hausherren. Für die Leverkusener war das schmerzlich, aber völlig in Ordnung. Völler brachte die einhellige Meinung auf den Punkt: «Die Mainzer haben den Sieg verdient.»

Von Eric Dobias, dpa