Makkabi-Präsident fordert Bildungsoffensive

Präsident Alon Meyer vom Sportverein Makkabi Deutschland hat angesichts der zahlreichen Demonstrationen für die islamistische Hamas ein Umdenken auf breiter Front gefordert.

«Wenn wir diesen Mob auf den Straßen sehen, haben wir versagt, unsere guten demokratischen Werte zu vermitteln. Wir müssen das Fach „Gesellschaftliche Verantwortung“ in den Schulen installieren, anstatt zu wissen, wann die Französische Revolution begonnen hat», sagte der 49-Jährige bei der Verleihung des Julius-Hirsch-Preises in Berlin. Die seit 2005 vergebene Auszeichnung erinnert an den jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch, der 1943 in Auschwitz ermordet worden war.

Meyer setzt dabei auf die integrative Kraft des Sports: «Wir wollen die Leute erreichen. Bei Makkabi in Frankfurt ist zum Beispiel der islamische Mitgliederanteil höher als der jüdische.» Makkabi geht mit dem Projekt «Zusammen1» auf Sportvereine zu und will in spielerischer Form die Heranwachsenden bilden.

«Wir gehen da rein, wo der Sport stattfindet, in die Trainings, da bauen wir Mittel der politischen Bildung mit ein. Wir müssen Wissen vermitteln, denn ohne Wissen kann ich viel Schaden anrichten», sagte Projektleiter Louis Engelhardt, «gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir ins Gespräch kommen und den Menschen Argumente reichen.»

Auch Hirschs Enkel, Andreas Hirsch, fordert eine Bildungsoffensive, «die uns verteidigt vor den Angriffen gegen unsere freiheitliche Demokratie». Sein Vater hatte ihm als Jungen gesagt, dass es das Wichtigste sei, sich zu entscheiden: «Wer nicht für dich ist, ist gegen dich.» Bisher musste der Enkel sich nicht entscheiden: «Es ist eine schmerzliche Erfahrung, die ich jetzt im Jahr 2023 mache. Da müssen wir dagegen arbeiten – alle.»