Maßnahmen gegen Omnikron: Stadien ohne Fans – Finanzsorgen

In den Stadien und Sporthallen wird es wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus nach Weihnachten wieder überall trostlos.

«Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden, das betrifft insbesondere Fußballspiele», sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder.

DFL: «Bedauerlich, aber nachvollziehbar»

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) bedauerte die Maßnahme, zeigte aber Verständnis. Die vorübergehenden Einschränkungen seien «bedauerlich, aber nachvollziehbar – auch wenn wir alle noch bis vor Kurzem gehofft haben, dass es eine bundesweite Rückkehr zu Spielen ohne Fans in den Stadien nicht mehr geben würde», hieß es in einer Stellungnahme des Liga-Verbandes. Die DFL rief erneut auf, sich impfen zu lassen oder die Impfung aufzufrischen.

Unter Punkt 12 des Beschlusses des Bund-Länder-Gipfels hieß es: «Überregionale Großveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember 2021 ohne Zuschauer statt.» Damit müssen sich auch die Top-Ligen im Basketball oder Eishockey erneut bundesweit auf Geisterspiele einstellen. «Das ist keine gute Nachricht für den kompletten professionellen Sport», meinte Geschäftsführer Alexander Wehrle vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln.

Bundesliga geht in die Winterpause

Die Fußball-Bundesliga macht Pause bis zum 7. Januar, die 2. Bundesliga und die 3. Liga bis zum 14. Januar. Die Basketball-Bundesliga und die Deutsche Eishockey Liga DEL haben auch über die Festtage und den Jahreswechsel Spiele angesetzt. Die Handball-Bundesliga (HBL) der Männer geht nach dem 28. Dezember in die EM-Pause bis Anfang Februar.

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann (57) sagte, die Spielpause «klingt komfortabler als sie ist. Wir werden uns auf schwierige Zeiten einstellen müssen.» Allerdings habe eine Saisonunterbrechung noch nie so gut gepasst wie jetzt. Schon an diesem Mittwoch gebe es wieder einen «Jour fixe» der Vereine, um sich zu beraten, meinte er weiter.

Vom Bund und den Ländern wurde unter anderen auch das Programm Corona-Hilfe Profisport verlängert. Dieses wäre am 31. Dezember ausgelaufen. Dennoch steigen die wirtschaftlichen Sorgen der Clubs angesichts der weiteren voraussichtlichen Einnahmeausfälle.

«Für den FC bedeutet das 1,8 Millionen Euro Umsatzverlust pro Spiel. Das bedeutet auch, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten Maßnahmen ergreifen müssen», meinte Kölns Wehrle und klagte: «Alle Erkenntnisse, die uns vorliegen von den Gesundheitsämtern oder vom Gesundheitsamt Köln, sagen, dass es eben gerade bei Freiluftveranstaltungen keine Hotspots gegeben hat.»

Bremens Filbry: «Vollstes Verständnis»

Auch Zweitligist Werder Bremen rechnet mit Mindereinnahmen von etwa bis 1,1 Millionen Euro pro Spiel. Dennoch befürwortete Werder-Chef Klaus Filbry die Maßnahmen der Politik: «Aufgrund der zu erwartenden Dynamik, die die Omikron-Variante in das Pandemiegeschehen einbringt, haben wir vollstes Verständnis für die Entscheidung der Politik.»

Schon bei der letzten Bund-Länder-Runde Anfang Dezember – damals noch unter Bundeskanzlerin Angela Merkel – hatten sich die Bundesregierung und die Länderchefinnen und -chefs auf maximal 50 Prozent der Kapazität in den Arenen der Bundesliga oder höchstens 15.000 Zuschauer verständigt. In Sporthallen sollten es es höchstens 5000 Zuschauer sein.

Einige Bundesländer ergriffen noch härtere Maßnahmen. So ordneten Sachsen und Bayern ein Zuschauerverbot an. Unter anderen spielten der deutsche Fußball-Meister Bayern München und Ligarivale RB Leipzig bei ihren Heimpartien vor leeren Tribünen.

Auch bei den beiden Skispringen der Vierschanzentournee auf bayerischem Boden in Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar) werden keine Besucher dabei sein. Die Tournee-Springen in Österreich am 4. Januar in Innsbruck und zwei Tage später in Bischofshofen sind vorerst mit Zuschauern – wenn auch in einer stark begrenzten Zahl – geplant.