Matthäus über Müller-Entschluss: «Für mich überraschend»

Der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (61) rechnet damit, dass Thomas Müller auch künftig in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielen wird.

«Wenn Thomas zur Verfügung steht, wird der Bundestrainer auf ihn bauen. Ich kenne Hansi (Flick). Natürlich setzt er auf junge Spieler. Aber Thomas Müller genießt aufgrund seiner Erfolge, Erfahrung und Art und Weise nach wie vor großes Vertrauen», sagte Matthäus der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz».

Im März 2019 hatte der damalige Bundestrainer Joachim Löw die DFB-Laufbahn Müllers im Dreierpack mit Mats Hummels und Jérôme Boateng zwischenzeitlich gestoppt. Doch nach knapp zwei Jahren Zwangspause holte er ihn zur EM 2021 zurück. Sein Nachfolger Flick baute ohne Kompromisse auf Müller, trotz mäßiger Leistungen auch in allen drei Spielen noch bei der WM in Katar Ende vergangenen Jahres.

Müller meldet sich bereit

«So lange ich Profifußballer bin, werde ich immer zur Verfügung stehen in der Nationalmannschaft, wenn ich gebraucht werde», sagte Müller im Trainingslager des FC Bayern München in Katar. «Das Wann, das Ob und das Wie – das muss natürlich der Bundestrainer entscheiden.»

Matthäus ist über die Ankündigung des 33 Jahre alten Offensivspielers auch verblüfft. «Seine Entscheidung kommt für mich überraschend, weil ich gedacht habe, er fokussiert sich in den nächsten drei bis fünf Jahren nur auf den FC Bayern. Aber ich freue mich für Thomas, dass er nach wie vor den Ehrgeiz hat, auch noch für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen», befand Matthäus, der 150 Mal für die DFB-Elf auflief. «Wenn er sich das zutraut und seine Leistung bringt, dann bitte gerne. Ich hoffe, dass noch einige Spiele dazukommen. Die EM 2024 im eigenen Land ist natürlich auch noch eine Motivation für Thomas.»

Müller hat in der Offensive aber große Konkurrenz. «Er ist ein Führungsspieler. Die jungen Spieler schauen zu ihm auf, kommen auch mit Fragen auf ihn zu. Aber auf seiner Position gibt es bei der Nationalmannschaft viele andere Spieler», konstatierte Matthäus. «Der Konkurrenzkampf ist auf der hängenden Position hinter dem Neuner mit Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz sehr groß.»