Medaille für die Hockey-Frauen – «Wir können stolz sein»

Am Ende freuten sich dann doch alle deutschen Hockeyspielerinnen über die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Mönchengladbach. «Es war zwar nicht die Farbe, die wir uns gewünscht haben, aber es war ein wunderschöner Abschluss», befand Kapitänin Nike Lorenz nach dem 3:0-Erfolg über England und den dritten Platz durch die Tore von Sonja Zimmermann, Charlotte Stapenhorst und Jette Fleschütz.

Das große Ziel Titelgewinn hat die Mannschaft nicht erreicht. «Deshalb sind wir mit dem Turnier auch nicht zufrieden, aber wir haben heute wohl unsere beste Leistung gezeigt», befand Bundestrainer Valentin Altenburg, der auch nach der ersten verpassten Chance auf ein Olympia-Ticket das nächste Ziel ausrief.«Wir wollen und werden uns für Olympia qualifizieren, egal wo und gegen wen», sagte der 42-Jährige.

Große Jubelparty

Zuvor hatten die 9000 Fans im Hockeypark den Medaillengewinn mit den Spielerinnen ausgiebig gefeiert. «Es ist so schön, dass wir wieder lachen können. Es ist auch schön, eine Medaille um den Hals zu haben – besser als keine», sagte Selin Oruz, die sich zwei Tage zuvor nach dem bitteren 0:1 gegen Belgien im Halbfinale nicht vorstellen konnte, noch einmal bei der EM zu spielen. «Wir haben diese Emotionen zugelassen und dann so zurückzukommen, ist eine unfassbare Stärke, die uns auch in Zukunft helfen wird», sagte die 26-Jährige.

«Da können wir richtig stolz sein. Uns haben so viele Leute angefeuert, das macht Bock auf mehr», sagte Torhüterin Julia Sonntag, die im gesamten Turnier nur ein Gegentor kassiert hat – aber das reichte zum Ausscheiden im Halbfinale. Mit den verpassten Finals war Sportdirektor Martin Schultze natürlich nicht zufrieden, aber Männer- und Frauen-Bundestrainer sollen die Mannschaften weiterentwickeln. «Keine Frage, dass wir die beiden Trainer lange, auch über 2024, hinaus binden wollen», sagte Schultze. Bis zu den Olympia-Qualifikationsturnieren vom 11. bis 13. Januar will Altenburg die EM gründlich aufgearbeitet haben. «Und dann wollen wir mit der Mannschaft den letzten Schritt nach oben machen.»

Von Morten Ritter, dpa