Trotz der anhaltenden Kritik an Gastgeber Katar sieht die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung die Fußball-WM auch als Chance für Verbesserungen der Menschenrechtslage.
«Der Blick der Weltöffentlichkeit liegt auf solchen Veranstaltungen», sagte Luise Amtsberg bei RTL/ntv. Laut der Grünen-Politikerin habe die wichtige Aufmerksamkeit für massive Menschenrechtsverletzungen «bereits zu Verbesserungen auf gesetzlicher Ebene in Katar geführt».
Die praktische Umsetzung der Veränderungen in dem Emirat sei aber noch nicht ausreichend. «Es kann passieren, dass man Verbesserungen erreicht, aber man muss am Ball bleiben», sagte Amtsberg.
Homosexualität gesetzlich verboten
Katar wird immer wieder wegen systematischen Menschenrechtsverstößen und Ausbeutung von Migranten kritisiert. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück und führt Reformen zu Gunsten der ausländischen Arbeiter an.
Für Wirbel hatten zuletzt auch Berichte über Diskriminierungen von Homosexuellen gesorgt. In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Nach den Worten von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani werden bei der WM aber alle Gäste willkommen geheißen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.
Die Menschenrechtsbeauftragte sieht auch die deutsche Politik in der Pflicht, auf weitere Verbesserungen in Katar zu drängen. Das Emirat sei auch über die WM hinaus von der weltpolitischen Bühne nicht mehr wegzudenken.