Kanzlerin Angela Merkel hat angesichts der aggressiven Delta-Variante des Corona-Virus zu großer Vorsicht bei der Fußball-EM gemahnt.
«Es ist schön, dass jetzt in München zum Beispiel wieder 14.000 Fans sein können. Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich bisschen skeptisch, ob das jetzt schon die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist», sagte Kanzlerin Angela Merkel vor einem gemeinsamen Abendessen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie war Macron der erste ausländische Gast der Kanzlerin in Berlin in diesem Jahr.
Macron sagte, er gehe davon aus, dass die EM-Organisatoren sehr wachsam seien. «Wir sind natürlich mit ihnen in Kontakt, damit die Bedingungen bestmöglich sind.» Er betonte: «Was unsere Teams angeht, sind die Vorkehrungen getroffen. Die Frage, die sich für das Finale stellen wird, ist die der Fans.» Derzeit gibt es Gedankenspiele darüber, Spiele der Finalwoche der EM wegen der Delta-Variante nicht wie geplant in London stattfinden zu lassen.
Merkel sagte, wegen sehr geringer Fallzahlen könnte man Corona-Ausbrüche in Deutschland derzeit sehr viel besser verfolgen und mit der Delta-Variante gut umgehen. «Aber ich kann nur sagen: Wir können nicht so tun, als wäre Corona vorbei. Auch wenn an einem solchen Sommerabend das Gefühl ist, da ist nichts mehr.» Auch weil es einen großen Teil nicht geimpfter Menschen gebe, die keinen vollen Schutz hätten «glaube ich, ist Vorsicht weiter notwendig, damit wir einen Sommer doch vieler Freiheiten haben, aber noch nicht aller Freiheiten». Dies gelte auch insbesondere für Großereignisse wie bei der Fußball-EM.