Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo sieht noch längst nicht das Ende ihrer Karriere.
«Über den letzten Sprung habe ich mir explizit mit einem Datum noch keine Gedanken gemacht», sagte die Olympiasiegerin bei sport1. Für sie gehe es darum, «wie lange ich gesund bleibe, das Leistungsvermögen habe – und vor allem, wie lange es mir Spaß macht». Leistungssport sei nicht etwas, was man nebenbei macht, sondern man muss mit 100 Prozent dabei sein. «Solange dafür noch mein Feuer brennt, mache ich auch gerne meinen Sport. Sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, höre ich auf», sagte die 28-Jährige.
Mihambo hatte bei der WM im Juli in Eugene in den USA ihren Titel erfolgreich verteidigt und die ansonsten schlechte Bilanz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes aufgehübscht. «Unser Fördersystem fördert Leistung – und damit vornehmlich die Athleten, die bereits oben stehen», sagte sie zur Misere. «Wenn man sich auf dem Weg dahin befindet, ist es oft schwer. Und wenn man am Ende des Monats nicht weiß, ob man bei null rauskommt oder nicht, ist es schwierig, absolute Höchstleistungen zu bringen.» Das führe dazu, wie auch schon Sprinterin Gina Lückenkemper gesagt habe, «dass Hobby- mit Leistungssport verglichen wird».
Es müsse eine breitere Basis geschaffen werden, aus der eine breitere Spitze heranwachsen könne. «Dazu muss man aber auch die Sichtbarkeit für mehr Sportarten schaffen, denn in Deutschland kreist, im Gegensatz zu anderen Ländern, wirklich alles um den Männerfußball.»