Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo hält nach ihrem phänomenalen Sprung zu Gold noch größere Weiten in dieser olympischen Saison für möglich. Der 30-Jährigen gelang in Rom mit 7,22 Metern der zweitbeste Sprung ihrer Karriere und der weiteste weltweit in diesem Jahr.
Die Olympiasiegerin, zweimalige Weltmeisterin und nun auch zweimalige Europameisterin reist mit einem sehr guten Gefühl zu den Sommerspielen nach Paris, wo es Anfang August um Gold geht. «Ich freue mich darauf, die nächsten zwei Monate zu trainieren, weil ich weiß, dass wir noch nicht alle Register gezogen hatten, was Trainingstechnik angeht», sagte Mihambo, obwohl sie bis auf acht Zentimeter an ihre Bestweite herangekommen war. Beim ersten WM-Titel 2019 in Doha war sie 7,30 Meter weit gesprungen.
Verletzung aus dem Vorjahr überwunden
In Rom bekam sie nach ihrem zweiten Versuch nach eigenen Worten eine Gänsehaut. Die Leistung sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Zur Favoritenrolle für Olympia äußerte sich Mihambo jedoch gewohnt zurückhaltend – sie will zunächst auf die eigene Leistung schauen.
«Beim Weitsprung nützt einem die beste Form nichts, wenn man zwei Millimeter übertritt. Klar ist aber auch, dass ich bei einer Meisterschaft alles gebe, bis der letzte Sprung vorbei ist», sagte die Heidelbergerin, die nach ihrem Muskelfaserriss im Vorjahr zurück zu alter Stärke gefunden hat.
Weber: «Nicht die schönsten Würfe»
Speerwerfer Julian Weber freute sich über Silber und seine zweite internationale Medaille, obwohl ihn der Tscheche Jakub Vadlejch im letzten Versuch noch abfing und den zweiten EM-Titels des Mainzers nacheinander verhinderte. Vadlejch gelang mit 88,65 Metern die Revanche für die EM-Niederlage vor zwei Jahren in München, nachdem Weber mit 85,94 aus dem ersten Versuch lange geführt hatte.
Bis zu den Olympischen Spielen möchte der 29 Jahre alte Mainzer noch einige Dinge verbessern. «Technisch kann ich noch viel machen. Das waren – ehrlich gesagt – nicht die schönsten Würfe heute», sagte Weber. Er möchte noch mehr Routine und Sicherheit bekommen.
Deutsches Team mit elf Medaillen
Insgesamt holte das deutsche Team am sechsten und letzten EM-Tag durch Mihambo und Weber sowie Bronze für Stabhochspringer Oleg Zernikel und die beiden Männer-Staffeln noch fünf Medaillen. Insgesamt waren es elf, für den einzigen Titel sorgte Mihambo. Bei der Heim-EM vor zwei Jahren hatte es je siebenmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze gegeben. Die klare Nummer eins in Rom war Gastgeber Italien mit elf Titeln und insgesamt 24 Medaillen.