Mischa Zverev zu Ausschluss russischer Profis: «unfair»

Auch Mischa Zverev hat den Ausschluss russischer und belarussischer Tennisprofis vom diesjährigen Grand-Slam-Turnier in Wimbledon kritisiert.

«Ich kann diese Entscheidung aus der politischen Sicht nicht beurteilen, aber aus sportlicher Perspektive ist sie unfair und falsch», sagte der ältere Bruder (34) vom deutschen Spitzenspieler Alexander Zverev dem «Spiegel».

Tennisspieler auf der Tour seien eine große Gemeinschaft. «Doch jetzt schließen wir Teile dieser Gemeinschaft aus. Etwas Positives wird das nicht bringen und die allermeisten Spieler sind dagegen», sagte der ehemalige Top-30-Spieler. Mischa Zverev wurde in Moskau geboren, ehe er als kleines Kind mit seinen Eltern nach Deutschland zog. Er selbst habe eine ukrainische Nanny. Als Manager seines Bruders arbeitet er mit dem Ukrainer Sergej Bubka junior zusammen.

Sein Bruder Alexander, er selbst und seine Familie seien schockiert vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. «Unsere ganze Familie leidet mit den Menschen in der Ukraine», sagte Mischa Zverev, aber deswegen dürften die Profis nicht in Sippenhaft genommen werden. «Ich kenne keinen einzigen Spieler, keine Spielerin, der oder die für diesen Krieg ist. Aber trotzdem werden sie jetzt bestraft.»

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatten die Wimbledon-Organisatoren verkündet, dass Profis aus Russland und Belarus bei dem Rasen-Klassiker vom 27. Juni bis zum 10. Juli nicht dabei sein dürfen. Betroffen davon sind unter anderen der Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew aus Russland und die Weltranglisten-Vierte Aryna Sabalenka aus Belarus.