Der Weltverband für Modernen Fünfkampf hat die als Ersatz für das Springreiten vorgesehene Hindernis-Disziplin konkretisiert.
Wie der Verband mitteilte, sollen auf einer Distanz von 100 Metern zehn verschiedene Hindernisse gemeistert werden. Dazu gehören unter anderem ansteigende Stufen, Schwingen am Seil, Überwinden einer 1,5 Meter hohen Mauer, Balancieren über einen Schwebebalken und Klettern auf Schrägleitern. Am Ende des Parcours, der an die RTL-Show «Ninja Warrior» erinnert, muss eine gebogene Wand erklommen werden.
Die erste Testveranstaltung findet am 27. und 28. Juni direkt im Anschluss an das reguläre Weltcup-Finale im türkischen Ankara statt.
UIPM reagiert auf heftige Kritik
Mit der Streichung des Reitens reagierte der Weltverband UIPM auf die Vorfälle bei den Olympischen Spielen in Tokio im vorigen Jahr und kämpft zugleich um seine olympische Zukunft. In Japan hatte die Deutsche Annika Schleu für Aufsehen und scharfe Kritik gesorgt. Die damals Führende im Zwischenklassement war mit einem ihr zugelosten und völlig verunsicherten Pferd nicht zurechtgekommen; sie hatte verzweifelt Gerte und Sporen eingesetzt.
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris findet der Moderne Fünfkampf letztmalig mit Reiten statt. Für die darauffolgenden Spiele in Los Angeles 2028 gehört die Sportart vorerst nicht zum Programm.
Mit dem Disziplin-Wechsel reagiert die UIPM auch auf die Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Danach muss der fünfte Wettbewerb neben Fechten, Schwimmen und dem Laserrun aus Pistolenschießen und Laufen unter anderem weltweit zugänglich, unter allen Altersklassen populär, dynamisch und attraktiv für Zuschauer weltweit sein sowie kostengünstig und leicht verständlich. Unter Athleten ist die Abschaffung des Reitens durch eine Ersatzdisziplin umstritten.