Alphonso Davies wollte seine Enttäuschung lieber mit sich selbst ausmachen. Schweigend trottete der Bayern-Profi weit nach Mitternacht durch die Medienzone des Ahmed bin Ali Stadions von Al-Rajjan.
Sein verschossener Handelfmeter passte zur kanadischen Tragik, als nach dem famosen ersten WM-Spiel nach 36 Jahren ein 0:1 auf der Videoleinwand stand. Davies und sein Team kämpfen ebenso leidenschaftlich wie glücklos.
Tröstende Worte für Davies gab es von Trainer John Herdman. «Phonzie hat eine enorme Bedeutung für uns und eine große Zukunft vor sich. Auch wenn er heute nicht getroffen hat, wird er noch viele Tore für uns machen», sagte der 47-Jährige. Seine Aufgabe wird es vor dem zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen Vizeweltmeister Kroatien sein, das Mut-Level seines Teams auf derselben Höhe wie gegen Belgien zu halten.
Kanada machte Spaß
Um ihr Selbstvertrauen machen sich die Kanadier keine Sorgen. Denn die Leistung im ersten WM-Spiel seit 1986 passte, nur das Ergebnis eben nicht. Kanada machte Spaß und sollte durch den erfrischenden Auftritt viele neue Fans gewonnen haben.
Das gilt auch für Davies. «Man hat gesehen, was er drauf hat», lobte sein 39 Jahre alter Kapitän Atiba Hutchinson und meinte zum verschossenen Elfmeter: «Er ist auf der größten Bühne der Welt und er hat den Kopf nicht hängen lassen. Obwohl er jung ist, hat er schon viel Erfahrung. Er wird das verkraften und bereit für das nächste Spiel sein.»