Nach Abbruch: Betis gewinnt gegen Ortsrivale FC Sevilla

Betis Sevilla hat die Fortsetzung des am Samstagabend wegen Fankrawallen abgebrochenen spanischen Pokalspiels gegen den Stadtrivalen FC Sevilla gewonnen.

Die Partie wurde am Sonntagnachmittag vor leeren Rängen fortgesetzt, Betis setzte sich dank des Tors von Sergio Canales in der 73. Minute mit 2:1 (1:1) durch und zog ins Viertelfinale ein.

Das Achtelfinal-Duell der Copa del Rey war am Vorabend in der 39. Minute beim Stand von 1:1 abgebrochen worden, nachdem Gästeprofi Joan Jordán von einer von der Tribüne aus geworfenen Fahnenstange am Kopf getroffen worden war. Der Zwischenfall sorgte in Spanien für große Empörung: «Ein Idiot ruiniert das Derby», titelte die Fachzeitung «Marca» groß auf Seite eins.

Doch es war nicht nur der eine, bisher nicht identifizierte Fan, der für Ärger sorgte. Als Jordán zu Boden ging, wurden er und das Gästeteam von einem Teil der Betis-Anhänger noch minutenlang mit Sprechchören beleidigt. Spieler von Betis verurteilten zwar den Zwischenfall, versuchten aber auch, ihn zu relativieren. Sie warfen dem Trainer des FC Sevilla, Julen Lopetegui, vor, er habe Jordán dazu aufgerufen, «sich auf den Boden zu werfen und einen Schwindelanfall vorzutäuschen». Dabei hielt sich der 27 Jahre alte Jordán zwar am Boden kurz den Kopf, stand aber schnell wieder auf. «Das ist alles die dunkle Seite unseres Fußballs», kommentierte das Fachblatt «AS».

Bereits vor knapp 15 Jahren war ein Sevilla-Derby im Betis-Stadion abgebrochen worden. Damals, am 28. Februar 2007, war Gästetrainer Juande Ramos im Pokal-Rückspiel von einer von einem Fan geworfenen Flasche am Kopf getroffen worden.

Der erneute Zwischenfall spielte sich ab, nachdem Betis in der 39. Minute durch Nabil Fekir zum 1:1 gekommen war. Papu Gómez hatte den FC Sevilla kurz zuvor in Führung gebracht. Bei der Fortsetzung des Spiels fehlte Jordán, denn der Profi war nach Clubangaben daheim «unter ärztlicher Beobachtung».