Nach Anschlägen: Schiedsrichter-Streik in Zypern abgewendet

Ein Schiedsrichter-Streik in der ersten Fußball-Liga Zyperns ist gerade noch abgewendet worden. Das ist das Ergebnis nach rund zweitägigen Beratungen und Vermittlungen des nationalen Fußball-Verbandes KOP mit Vertretern der Schiedsrichter, teilte der Verband mit. Hintergrund sind zahlreiche Angriffe von Hooligans auf Schiedsrichter.

Unbekannte zündeten im Juni eine Bombe vor dem Verband der Schiedsrichter in der Hauptstadt Nikosia. Der Wagen eines Schiedsrichters wurde in der Hafenstadt Limassol Anfang September ebenfalls mit einer Bombe zerstört. Sogar vor dem Haus der Mutter eines Schiedsrichters explodierte vergangene Woche ein Sprengsatz. Daraufhin beschloss der Verband der Schiedsrichter, in den Streik für alle Spiele der ersten Liga zu treten. Ein Spiel musste bereits abgesagt werden.

Wie der Fußball-Verband weiter mitteilte, soll es nun zu einem Treffen mit dem Minister für Justiz und öffentliche Ordnung sowie dem Polizeipräsidenten kommen. Auch hat sich Verbandspräsident George Koumas in einem persönlichen Schreiben an alle Club-Präsidenten gewandt und sie um ihren Beitrag zur Entschärfung der Situation gebeten.

Der zyprische Fußball wird seit Jahren durch Gewaltexzesse erschüttert. Oftmals verbergen sich auch politische Hintergründe hinter der Gewalt. Vor allem die Mannschaften der größeren Städte Nikosia und Limassol haben politische Wurzeln.