Knapp drei Monate nach den Ausschreitungen vor dem Europacup-Spiel des 1. FC Köln in Nizza hat die Kölner Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf FC-Anhänger erhoben. Die Vorwürfe gegen die Männer im Alter zwischen 26 und 31 Jahren reichen von gefährlicher Körperverletzung bis zu schwerem Landfriedensbruch.
Es sind vier unterschiedliche Prozesse, drei werden am Amtsgericht Köln und einer am Amtsgericht Bergisch Gladbach verhandelt. Von den fünf Angeklagten sitzen zwei in Untersuchungshaft. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit und bestätigte einen Bericht der «Kölnischen Rundschau», die von einer Anklage berichtet hatte.
Bereits rund vier Wochen nach den Ausschreitungen hatte die Polizei Häuser und Wohnungen von 16 mutmaßlichen Beteiligten in Köln, Hürth, Pulheim und Bergisch Gladbach durchsucht und fünf Haftbefehle vollstreckt. Alle 16 Beteiligten seien als «Gewalttäter Sport» bekannt, drei sogar als Intensivtäter. Der 1. FC Köln hat gegen die bislang von der Polizei identifizierten Personen Stadionverbote verhängt.
Vor dem Hinspiel der Kölner in der Conference League bei OGC Nizza war es zu schweren Fan-Ausschreitungen im Stadion gekommen. Es hatte mehrere Verletzte gegeben. Ein Fan war vom Zuschaueroberrang gestürzt.