Nadal glückt mit Sieg in Melbourne perfektes Comeback

Im Gegensatz zu seinem Dauerrivalen Novak Djokovic ist dem spanischen Tennisstar Rafael Nadal eine optimale Vorbereitung auf die Australian Open geglückt.

Während die serbische Nummer eins der Welt in einem Abschiebe-Hotel auf eine Gerichtsverhandlung seiner Einreiseverweigerung nach Australien wartete, feierte Nadal mit seinem 89. Titel ein erfolgreiches Comeback. Mit dem 7:6 (8:6), 6:3 im Endspiel von Melbourne gegen den amerikanischen Qualifikanten Maxime Cressy stimmte sich der 35-Jährige auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison ein.

«Ich komme nach einigen herausfordernden Momenten mit Blick auf Verletzungen zurück, deswegen könnte ich nicht glücklicher sein», sagte Nadal. «Es bedeutet mir viel, zurück zu sein und das mit einer Trophäe in meinen Händen.»

Nadal trotzte allen widrigen Umständen

Für ihn war es der erste Titel seit Mai 2021, damals hatte er in Rom gewonnen. Ein Turnier hatte der Weltranglistensechste zuletzt vor fünf Monaten gespielt, anschließend musste er wegen einer komplizierten Fußverletzung pausieren. Es gab ohnehin Zweifel, wie stark er zurückkommen könnte. Kurz vor Weihnachten erlebte der Mallorquiner dann noch den nächsten Rückschlag, als er sich mit dem Coronavirus infizierte.

Doch der Linkshänder trotzte allen widrigen Umständen und siegte gleich bei seinem ersten Turnier-Auftritt seit August. «Heute Abend habe ich das beste Match gespielt, seit ich hier angekommen bin», sagte Nadal. «Es ist ein positiver Start.» Und es ist ein kleiner Fingerzeig, dass auch bei den am 17. Januar beginnenden Australian Open mit ihm zu rechnen sein könnte. Das Grand-Slam-Turnier wird an gleicher Stelle wie das Vorbereitungsevent ausgetragen.

«Dieser Titel hilft, weiterzumachen, und natürlich ist es nur der Anfang», sagte Nadal. Eine Trainingswoche bleibt ihm, um für den Angriff auf den 21. Grand-Slam-Titel fit zu werden. Wie Djokovic könnte auch der Spanier mit einem Triumph bei den Australian Open alleiniger Rekordchampion bei den vier wichtigsten Turnieren werden. Mit Djokovic hatte er zuvor wenig Mitleid gezeigt. «Ich hatte Covid, ich bin zwei Mal geimpft. Wenn du das machst, hast du kein Problem, hier und überall auf der Welt zu spielen», hatte er gesagt. Djokovic war die Einreise verweigert worden, weil er aus Sicht der Behörden nicht die nötigen Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung zur Befreiung von einer Corona-Impfung hatte vorlegen können.