Das Gesicht sieht reichlich zerknautscht aus, durch das Nasenpflaster schimmert Blut durch – doch Rafael Nadal hebt den Daumen. «Alles gut», schrieb der spanische Tennisstar neben dem Bild aus den Katakomben des Arthur Ashe Stadium, das er um 1:35 Uhr nachts zur Beruhigung seiner vielen Fans im Internet auf Instagram postete.
Zuvor hatte der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger bei den US Open für einen doppelten Schock gesorgt: Zuerst war er bei seinem mühevollen 2:6, 6:4, 6:2, 6:1-Sieg gegen den Italiener Fabio Fognini anderthalb Sätze völlig von der Rolle gewesen. Und dann verletzte sich der 36-Jährige auch noch selbst.
«Wir brauchen da keine Story draus zu machen»
Bei einem Rückhandschlag prallte der Schläger vom Boden heftig an seine Nase. Die blutende Wunde musste in einer medizinischen Auszeit behandelt werden. Nadal spielte fortan mit einem Nasenpflaster – und geriet plötzlich wieder aus dem Rhythmus. Allerdings fing sich der Weltranglistenzweite schnell wieder und zog in die dritte Runde ein. Dort trifft er auf Richard Gasquet aus Frankreich.
Mit dem Golfschläger sei ihm das schon mal passiert, «aber nicht mit dem Tennisschläger», sagte Nadal hinterher lächelnd über seinen Fauxpas. Er fühle sich «ein bisschen schwindelig», es tue «ein bisschen weh». Bei der anschließenden Pressekonferenz weit nach Mitternacht schloss Nadal eine mögliche Gehirnerschütterung komplett aus: «Nein, wir brauchen da keine Story draus zu machen. Es war nur ein harter Schlag.»
Für ihn sei es zu Beginn «ein Schock» gewesen, er habe sich «ein bisschen außerhalb der Welt» gefühlt, berichtete Nadal, der während der Behandlungspause für einige Minuten auf dem Boden des Hartplatzes lag: «Ich glaube nicht, dass die Nase gebrochen ist. Ich weiß es nicht. Ich denke, sie wird größer und größer.»
Überhaupt nicht zufrieden war der Titelfavorit mit «einem der schlechtesten Starts in ein Match, die ich je hatte». Aber er habe sich aus diesem Tief selbst befreit: «Auch wenn das Desaster groß war, ich war nicht zu frustriert.»