Nationalspieler: Unsichere Zukunft für Afghanistans Auswahl

Nach Informationen des Fußball-Nationalspielers Hassan Amin steht die Mannschaft Afghanistans nach der Machtübernahme der Taliban vor einer unsicheren Zukunft.

«Es kann passieren, dass wir nicht mehr spielen werden», sagte Amin dem «Mannheimer Morgen». Der gebürtige Darmstädter, der bis zum Ende der vergangenen Saison für den Drittligisten SV Meppen auflief, steht nach eigenen Angaben in regelmäßigem Kontakt mit Nationaltrainer Anoush Dastgir.

«Die Frage ist, ob die Taliban das Fußballspiel akzeptieren werden», erklärte Amin. «Wenn ja, akzeptiert uns die FIFA weiterhin? Wenn ja, unter welcher Flagge laufen wir auf? Wir haben immer gesagt, dass wir für die Menschen in Afghanistan spielen und für keine politische oder religiöse Gruppierung.»

Die Mannschaft stecke nach dem Umsturz in Kabul in einem Dilemma, meinte der Verteidiger, der von 2016 bis 2018 beim SV Waldhof Mannheim unter Vertrag stand. «Wenn wir spielen, heißt es: Ihr spielt unter der Flagge der Taliban. Wenn wir nicht spielen, heißt es: Jetzt lasst ihr auch noch die Menschen im Stich», sagte der 29-Jährige. «Da muss man sich zusammensetzen und beraten, um dann einen Entschluss zu fassen.»