NBA kurios: Jagd nach Korbverhältnis «fühlt sich komisch an»

Die Basketball-Stars der nordamerikanischen Profiliga NBA waren verwirrt – und teilweise auch etwas verstimmt. Eigentlich geht es in dem Sport, in dem notfalls mehrere Verlängerungen über den Spielausgang entscheiden, stets um Sieg oder Niederlage.

Mit dem zu dieser Saison eingeführten In-Season-Tournament hat sich das in der besten Basketball-Liga der Welt geändert. Die Teams jagen plötzlich nach einem möglichst guten Punkteverhältnis, um via Top-Platzierung in der Gruppe die Endrunde des Pokalwettbewerbs in Las Vegas in der kommenden Woche zu erreichen.

«Du spielst bis zum Ende dafür, nach Vegas zum Finalwochenende zu kommen. Aber es fühlt sich auf jeden Fall etwas komisch an», sagte Clevelands Starspieler Donovan Mitchell. Normalerweise werden in eindeutigen NBA-Partien die Ersatzspieler eingewechselt, sobald die Partie entschieden ist. WM-Teilnehmer Josh Hart von den New York Knicks sagte: «Die letzten paar Minuten fühlt es sich echt komisch an. Ab einem bestimmten Punkt jagst du nur noch nach Punkten. Es beeinträchtigt also ein wenig die Integrität des Spiels.»

Besonders skurril wurde es am Dienstagabend (Ortszeit) in der Partie Boston Celtics gegen Chicago Bulls (124:97). Die Celtics begannen bei einem Vorsprung von 38 Punkten damit, den schlechten Freiwerfer André Drummond vorsätzlich zu foulen, um ihr Polster weiter auszubauen. Bostons Coach Joe Mazzulla musste seinem Kollegen Billy Donovan an der Seitenlinie erklären, was es damit nun auf sich hat.

Boston, New York, die Indiana Pacers und die Milwaukee Bucks spielen den Finalisten im Osten aus. Boston tritt im Viertelfinale in Indianapolis an. Die Knicks mit dem Deutschen Isiah Hartenstein spielen bei Favorit Milwaukee um Star Giannis Antetonkoumpo. Im Westen duellieren sich in den beiden Halbfinals die Los Angeles Lakers und die Phoenix Suns sowie die Sacramento Kings und die New Orleans Pelicans.