Nicht zum Party machen da: Die Skispringer und ihr Silvester

Sein Preisgeld von rund 3000 Euro als Sieger der Qualifikation musste Markus Eisenbichler an Silvester nicht antasten.

Statt groß zu feiern oder eine Runde zu schmeißen, hatte der 30 Jahre alte Skispringer am letzten Abend des Jahres 2021 vor allem einen Plan: zeitig Schluss zu machen. «Ich werde wieder ziemlich schnell ins Bett gehen, was ich jedes Jahr mache. Ich bin nicht da, um Party zu machen, sondern um meine Leidenschaft auszuüben», kündigte der Bayer an.

Zuvor sollte es ein Abendessen geben und vielleicht ein Bierchen – «a kloans», wie Eisenbichler in seinem typisch bayerischen Dialekt versicherte. Er wollte sich danach «wie jedes Jahr» schon vor Mitternacht zurückziehen, weil er auch im Alltag zwischen halb neun und zehn Uhr am Abend ins Bett gehe.

Jubiläums-Neujahrsspringen

Eisenbichler und sein aussichtsreicher Teamkollege Karl Geiger zählen beim Jubiläum 100 Jahre Neujahrsspringen zu den Favoriten auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen. Am Samstag (14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) möchte das Duo die 20 Jahre lange Sieg-Flaute bei diesem Traditionswettbewerb gerne beenden. «Das wäre schön, wenn das einer von uns schafft. Ich schaue nur auf mich und drücke dem Karl die Daumen, dass er weiter gut dabei ist», sagte Eisenbichler.

Für den 28 Jahre alten Geiger, der erneut im Gelben Trikot des Gesamtweltcupführenden starten wird, geht es um mehr. Er liegt als Fünfter gut im Tournee-Rennen und nur etwas mehr als drei Meter hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Die Anlage kennt Geiger bestens. «Wir haben hier viele Lehrgänge gehabt und auch gute Lehrgänge. Ich bin auch im Sommer gut zurechtgekommen, das hat sich nun fortgesetzt», sagte der Allgäuer. Die Jubiläumsausgabe nun gewinnen? Das wurde Geiger nach verrichteter Sprungarbeit am herrlich sonnigen Silvestertag gefragt: «Versuchen, ja», antwortete er nach Rang drei in der Quali.

Podiumsplätze gab es seit 2016 in vier von sechs Wettbewerben in Garmisch-Partenkirchen. Nur der Sieg fehlt, seit Sven Hannawald diesen im Jahr 2002 schaffte. Geiger freut sich, dass er im Kampf um die Podestränge nicht als einziger Deutscher eingreifen kann. «Gott sei Dank» sei Eisenbichler in der Qualifikation in der Box des Führenden gesessen, betonte Geiger. «Dass ein Teamkollege vorne ist, gibt Auftrieb. Da weiß man, man steht nicht alleine da.» Zweiter war der Gesamtführende Kobayashi, der gemeinsam mit dem starken Team der Norweger als härteste Konkurrenz gilt.