Niederlage als Mutmacher: Handballerinnen mit Moral und Biss

Niederlage als Mutmacher: Handballerinnen mit Moral und Biss

Bundestrainer Markus Gaugisch hat den deutschen Handballerinnen trotz des erneut knapp verpassten Erfolgserlebnisses gegen Weltmeister Frankreich einen gelungenen Start ins WM-Jahr attestiert. «Unter dem Strich haben wir wieder eine tolle Moral bewiesen. Wir sind drangeblieben, haben Dinge umgestellt, sind aktiv gewesen. Das war stark», lobte Gaugisch nach dem 29:30 (14:13) im zweiten Duell mit dem Olympia-Zweiten.

Zwei Tage nach dem 25:28 in Trier machte der Auftritt inklusive der zehn Tore von Rückraumspielern Alina Grijseels Mut für die kommenden Aufgaben. «Wir haben Moral und Biss gezeigt», befand Kapitänin Antje Döll. Sportvorstand Ingo Meckes sprach von einem Schritt nach vorne, forderte aber auch: «Irgendwann müssen wir den Bock mal umstoßen und ein Spiel gegen ein Topteam gewinnen.»

Kehrt Bölk zurück?

Die nächste Chance dazu bietet sich Anfang April, wenn es zweimal gegen den EM-Zweiten Dänemark geht. Mit oder ohne Emily Bölk? Auch ohne die vorerst nicht berücksichtigte Ex-Kapitänin agierte die junge deutsche Mannschaft auf Augenhöhe mit den Französinnen. Vor allem Torhüterin Nicole Roth nutzte ihre Chance, sich zu beweisen. 

Gut acht Monate bleiben noch bis zur Heim-WM vom 26. November bis 14. Dezember. Viel Zeit zum Einstudieren der Abläufe und Abstellen der Schwächen hat der Bundestrainer aber nicht. «Es sind nur wenige Trainingseinheiten. Das ist eben das Los einer Nationalmannschaft», sagte Gaugisch.

DHB-Team setzt auf Lerneffekt

Der 50-Jährige schenkte dem Lerneffekt mehr Beachtung als dem knapp verpassten Sieg. «Es bringt uns nichts, wenn wir gegen Teams spielen, die wir beherrschen. Wenn man heute gesehen hat, wie brutal Frankreich über die erste Welle Kleinigkeiten bestraft. Das sind die Strafen, wo wir lernen müssen, dass jede Aktion Gold wert ist», sagte Gaugisch.