Nizza-Fans rufen zur «Rattenjagd» auf – Justiz ermittelt

Nizza-Fans rufen zur «Rattenjagd» auf – Justiz ermittelt

Nach dem südfranzösischen Duell zwischen OGC Nizza und Olympique Marseille ermittelt die Justiz wegen Anstachelung zu Hass und Gewalt. «Die Sonne geht über der Stadt Nizza unter… Lasst die Rattenjagd beginnen!», stand am Sonntag auf einem riesigen Banner der Nizza-Fans, von dem der Fußball-Erstligist nach einem Bericht der Sportzeitung «L’Équipe» schon vorher gewusst haben soll. Der Verein habe die Fans aber nicht davon abbringen können, das Banner auch zu entrollen.

Wie die Zeitung «Nice-Matin» berichtete, wurden am Mittwoch etliche Fans von der Polizei in der Angelegenheit vernommen, es sei aber niemand in Gewahrsam genommen worden. Außerdem sei es um homophobe und sexistische Gesänge gegangen und um ein weiteres Banner, das den von Nizza zu Marseille gewechselten Stürmer Neal Maupay ins Visier nahm. 
«Maupay, du hast dich von einem Kind des Vereins in einen Hurensohn verwandelt!», war dort zu lesen. Mit den Vorgängen wollte sich am Abend auch der Disziplinarausschuss des Ligaverbands befassen.

Inakzeptable rassistische Sprüche

Über «inakzeptable rassistische Sprüche, die in einem Stadion nichts verloren haben», beschwerte sich der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan. Und Sportministerin Marie Barsacq sagte: «In den Fußballstadien wie auch anderswo möchte ich daran erinnern, dass homophobe, diskriminierende und rassistische Gesänge und Handlungen Straftaten sind.»

Angeheizt wurde die Fehde zwischen beiden Vereinen auch durch einen Eklat, der inzwischen über drei Jahre zurückliegt. Im August 2021 war ein Spiel nach heftigen Tumulten abgebrochen worden, nachdem zunächst Marseilles Mittelfeldspieler Dimitri Payet von einem Wurfgeschoss getroffen zu Boden gegangen war. Er und andere Spieler bewarfen daraufhin die Nizza-Fans vom Spielfeld aus mit Flaschen, was zu einem Sturm des Platzes und heftigen Auseinandersetzungen führte.