Selbst Liverpool-Legende Jamie Carragher ließ sich zu einer kleinen Blödelei hinreißen. Live in der Champions-League-Übertragung des Senders CBS blies der heutige TV-Experte einen roten Luftballon auf. Er fühle sich sofort glücklicher, sagte der 44-Jährige mit einem Lachen.
Inspiriert wurde Carragher durch den wohl einmaligen Torjubel von RB Leipzigs Christopher Nkunku, der nach seinem Führungstor beim 4:0 gegen Schachtjor Donezk einen roten Luftballon aus dem Stutzen geholt und aufgeblasen hatte. Der französische Fußball-Nationalspieler wollte damit eigentlich nur seinen zwei Jahre alten Sohn grüßen – und ging nebenbei in den sozialen Medien viral.
Nkunku hat an der Erfolgsserie prägenden Anteil
«Es ist doch schön, dass man als Papa bei seinem Tor an seine Familie denkt und so eine Botschaft senden kann. Das ist ein schöner Moment», befand Trainer Marco Rose. Der Sieg gegen Donezk in Warschau bescherte Leipzig nicht nur das Achtelfinale der Königsklasse, sondern nebenbei den ersten Höhepunkt der Amtszeit von Rose. Denn nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen hatte man dem Pokalsieger das Erreichen der K.o.-Runde kaum noch zugetraut.
Nkunku hat an der Erfolgsserie von Wettbewerbs-übergreifend zehn Spielen ohne Niederlage einen prägenden Anteil. Nicht nur durch seine drei Tore in sechs Spielen der Champions League. Sondern vor allem durch einen entscheidenden Hinweis an seinen Coach. «Jeder kennt seine Qualität. Und er hat mir auf die Sprünge geholfen», erklärte Rose. «In den ersten beiden Spielen hat er links offensiv gespielt. Dann kam er zu mir und hat gesagt, er muss näher zum Tor, weil er sich dort wohler fühlt. Er hat dann gleich getroffen, und das macht dann auch den Trainer froh, den Rat seines Spielers angenommen zu haben.»
Es gehört schon ein gewisses Selbstvertrauen dazu, den Coach überhaupt mit so etwas zu konfrontieren. Doch Nkunku hat sich durch die vergangene Saison, in der er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden war, ein Standing erarbeitet, durch das er sich gewisse Dinge herausnehmen kann. Die Verschiebung nach vorn tut Nkunku und damit auch dem Club gut.
Nkunkus Fokus liegt auf RB
Der 24-Jährige ist aktuell wieder in der Verfassung, die ihm in der vergangenen Saison zum Durchbruch und später zur Berufung in die französische Nationalmannschaft verholfen hat. Gutes Timing, möchte man drei Wochen vor der WM in Katar meinen. Doch Nkunku wiegelt ab. «Die WM ist nicht jetzt, mein Fokus liegt auf RB. Danach denke ich an die WM. Es kann noch viel passieren», sagte der Offensivspieler und betonte noch einmal, in den vergangenen Wochen nicht wirklich was verändert zu haben. Die gute Form kam eben mit den Erfolgen.
Der Offensivspieler steht in Leipzig noch bis 2026 unter Vertrag, hat aber längst Begehrlichkeiten bei europäischen Top-Clubs geweckt. Zuletzt gab es Gerüchte, dass sich Nkunku mit dem FC Chelsea über einen Wechsel im kommenden Sommer einig sei. Der Spieler und RB Leipzig äußerten sich dazu nicht.