Notfallplan für DOSB-Mitgliederversammlung in Weimar

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes in Weimar soll wegen der steigenden Corona-Inzidenz als Präsenz-Veranstaltung in drastisch reduzierter Form stattfinden.

Wie der DOSB seinen Mitgliedsorganisationen mitteilte, soll die Versammlung in nur drei Stunden über die Bühne gehen. Der Beginn wurde von 09.00 Uhr auf 12.00 Uhr verschoben. Eine Verlegung bis Ende Januar soll mit dem Notfallplan zunächst verhindert werden, damit sich der Neuanfang der in die Krise geratenen Dachorganisation mit der Wahl eines neuen DOSB-Präsidenten nicht weiter verzögert.

Um die Nachfolge von DOSB-Präsident Alfons Hörmann bewerben sich die deutsche Fecht-Präsidentin Claudia Bokel und der vor wenigen Tagen abgetretene Tischtennis-Weltpräsident Thomas Weikert. Hörmann hatte nach dem Vorwurf in einem anonymen Schreiben von Mitarbeitern, eine «Kultur der Angst» in der DOSB-Zentrale mit geschaffen zu haben, seinen Rückzug nach acht Jahren angekündigt.

Zuletzt war der Wirtschaftsmanager erneut stark in die Kritik geraten, weil er das Ex-Vorstandsmitglied Karin Fehres verdächtigte, den anonymen Brief verfasst zu haben und ihr durch Anwälte eine Klage androhte. Die hauptamtliche Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker hatte sich dieser umstrittenen Aktion angeschlossen. Sie wird Ende des Jahres ihre Tätigkeit beim DOSB aufgeben.

Beim DOSB-Konvent werden auch die fünf Vizepräsidenten neu gewählt. Allerdings wird die neue Führung zunächst für nur ein Jahr gewählt, da turnusmäßig erst 2022 Wahlen anstehen. Wegen der Krise ist eine außerordentliche Wahl angesetzt worden. Die Tagungsordnung werde auf «die zentralen Elemente und die Neuaufstellung inklusive der geplanten Neuwahl des DOSB-Präsidiums konzentriert», hieß es. Für den Notfall einer doch noch notwendigen Absage hat der DOSB zugleich für einen Konvent in digitaler Form am 22. Januar 2022 eingeladen.