Offene Personalfragen beim angeschlagenen Reitverband

Offene Personalfragen beim angeschlagenen Reitverband

Bei der finanziell angeschlagenen Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sind mehrere wichtigen Stellen derzeit nicht besetzt. Im Zuge der Turbulenzen der vergangenen Monate fehlt unter anderem ein Generalsekretär und ein Vermarktungschef. Auch die Justiziarin Constanze Winter hat ihren Abschied angekündigt.

«Aktuell beschäftigt sich der Präsident mit Unterstützung seines Beratergremiums mit allen relevanten Bereichen der FN-Organisation wie Finanzen, IT oder Kommunikation», teilte der Verband auf Anfrage mit. «Ein wichtiger Aspekt ist dabei die künftige Struktur und Zusammensetzung der hauptamtlichen Führung.» Seit Ende November ist Martin Richenhagen Präsident des Verbandes.

Kein neuer Generalsekretär?

«Ob es in dem Zusammenhang zu einer Nachbesetzung der Stelle des Generalsekretärs oder zu Umorganisation der FN-Spitze kommt, ist Teil der Betrachtungen», heißt es weiter. «Sollte es zu einer Neubesetzung des Postens des Generalsekretärs kommen, dann entscheidet darüber final das Präsidium der FN.» Die Aufgaben des Generalsekretärs sind nach Angaben des Verbandes derzeit auf mehrere Personen um Sport-Geschäftsführer Dennis Peiler aufgeteilt. 

Der bisherige Generalsekretär Soenke Lauterbach hatte die FN Ende des Jahres verlassen. Nach dem Wirbel um die wirtschaftlichen Probleme der FN hatte Lauterbach die Verantwortung übernommen, seinen Abschied ursprünglich für den 30. September 2025 angekündigt – und war nach Richenhagens Wahl noch eher gegangen. Der bisherige Marketing-Chef Georg Ettwig fängt im April bei einem Pferdesport-Streamingdienst an. 

Finanzielle Probleme und Rücktritte

Die FN steckt seit dem Bekanntwerden von finanziellen Problemen in Turbulenzen. Der Verband hatte im Geschäftsjahr 2023 ein unerwartet hohes Minus von 976 000 Euro verbucht. Der Finanz-Geschäftsführer musste daraufhin gehen und wehrte sich dagegen juristisch. Hans-Joachim Erbel trat als Präsident zurück.

Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 werde derzeit erstellt, teilte der Verband mit. Zum Personal hieß es weiter: «Ziel ist es, bis Jahresende eine Führungsmannschaft etabliert zu haben, die sich allen Aufgaben der FN für die Zukunft des deutschen Reitsports widmen kann.»