Singend und freudestrahlend schlenderte die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye durch die Interviewzone in Budapest.
«Danke, Jesus – das war alles, was ich gesungen habe», sagte die 24-Jährige. Die Mannheimerin qualifizierte sich bei der Leichtathletik-WM als Drittbeste der Qualifikation mit persönlicher Bestweite von 19,44 Metern für das Finale am Abend (20.15 Uhr/ARD/Eurosport).
«Heute Abend will ich genauso wie heute Morgen Spaß haben und mit meiner Familie hier ein Freudenfest feiern», sagte Ogunleye. «Letztes Jahr zu dieser Zeit stand ich eher vor einem Haufen von Zweifeln und nicht vor so einer Zuversicht, die ich jetzt habe.» Sie fragte sich, ob sie den Weg weitergehen wollte. Das tat sie – und wie. Neben ihr qualifizierte sich auch Sara Gambetta als Neunte für das Finale.
Angefeuert wird Ogunleye in Budapest von wichtigen persönlichen Begleitern: Mama, Trainerin, Freunde – und der Pastor. «Mein Pastor – unglaublich. Der kennt mich auch schon, seitdem ich klein bin, und hat den Weg so ein bisschen mitverfolgt und erlebt mich hier auf der größten Bühne meines Lebens», sagte Ogunleye, die die Hände verzückt vor das Gesicht schlug, als sie auf einem Handy ein Bild vom Pastor sah. «Es war auch eine Überraschung, ich wusste gar nicht, dass er kommt.»