Ohne ihren Starspieler Georg Grozer haben die deutschen Volleyballer bei den Europameisterschaften ihre erste Niederlage kassiert.
Beim 1:3 (29:31, 25:15, 22:25, 22:25) gegen Olympiasieger Frankreich leistete die zweite Garde des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Montagabend im estnischen Tallinn zwar erheblichen Widerstand und dominierte den Goldmedaillengewinner von Tokio im zweiten Durchgang mit druckvollen Aufschlägen und starker Blockarbeit fast nach Belieben. Am Ende setzte sich aber die größere Routine des Gegners durch.
Die Tabellenführung im Pool D hat die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani zwar verloren, bleibt jedoch auf Achtelfinalkurs. Als nächste Aufgabe wartet an diesem Dienstag (16.00 Uhr) die Begegnung mit Lettland.
Der Italiener Giani gab beim dritten Auftritt in der Saku Suurhall nicht nur Grozer eine Pause und setzte ihn als zweiten Libero auf die Bank, sondern beließ im Vergleich zu den beiden siegreichen Partien gegen Kroatien und Co-Gastgeber Estland nur Mittelblocker Tobias Krick und Libero Julian Zenger in der Startformation. Als Diagonalspieler kam der spätere Topscorer Linus Weber (27 Punkte) zum Zuge, als Zuspieler EM-Debütant Johannes Tille.
Die Jungen zeigten vor dem Favoriten keinerlei Respekt und hielten von Beginn an gut mit. Am Ende des ersten Durchgangs wehrten sie sieben Satzbälle ab und vergaben einen eigenen, bevor die Franzosen mit zwei Assen den Satz beendeten. Im zweiten Abschnitt lagen die Deutschen dank einer herausragenden Serviceserie von Außenangreifer Moritz Karlitzek zwischenzeitlich mit zwölf Punkten in Führung und entnervten ihre irritierten Gegenüber sichtlich. Nach dem 1:1-Satzausgleich blieb die Partie hart umkämpft, doch die entscheidenden Punkte gelangen schließlich der Equipe Tricolore.