Die große Welle an pandemiebedingten Absagen 2020 wirkt auch noch ins Sportjahr 2022 hinein. Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio um zwölf Monate mussten auch einige Top-Ereignisse um ein Jahr nach hinten rücken – und stehen nun bevor.
Eingerahmt wird ein an Höhepunkten reiches Jahr von den beiden größten Sportereignissen des Jahres: Von Winter-Olympia in China und der Fußball-WM in Katar, die wegen der großen Hitze im Sommer auf November und Dezember verschoben wurde. Die Deutsche Presse-Agentur listet die wichtigsten Sportevents 2022 auf:
Olympische Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar)
Die Athleten erwarten in China strikte Maßnahmen, weil die Gastgeber eine Null-Covid-Strategie verfolgen und möglichst jeden Fall verhindern wollen. Ungeimpfte Sportler müssten im Riesenreich vorab drei Wochen in Quarantäne. Sportlich gilt es für das deutsche Team, die starke Pyeongchang-Bilanz von 2018 mit 14 Olympiasiegen und 31 Medaillen zu bestätigen. Es gibt etwas mehr Entscheidungen als vor vier Jahren, was hauptsächlich an neuen Mixed-Wettbewerben liegt.
Fußball-WM in Katar (21. November bis 18. Dezember)
Menschenrechtsdiskussion und Boykottdrohungen: Rund um die Winter-WM spielt der sportliche Aspekt bislang eine eher nebensächliche Rolle. Amnesty International kritisierte jüngst weiterhin weit verbreitete Verstöße gegen die Rechte von Arbeitsmigranten. Wegen der klimatischen Situation wurde das Turnier aus den Sommermonaten in die Vorweihnachtszeit verschoben. Deutschland, Titelverteidiger Frankreich und Rekordsieger Brasilien sind sicher dabei. Europameister Italien und Ex-Europameister Portugal müssen in die Playoffs im März.
Tour de France (1. bis 24. Juli)
Der Startschuss in Kopenhagen, der Höhepunkt bei der Bergankunft in Alpe d’Huez und das große Finale in Paris: Die Tour bietet auch 2022 wieder ein hoch interessantes Profil. Im Gegensatz zu anderen Sportevents ist das größte Radrennen der Welt zwar nie coronabedingt ausgefallen. Der Kopenhagen-Plan war aber für 2021 vorgesehen und wurde dann verschoben, weil bei der verlegten Fußball-EM im gleichen Zeitraum Spiele in Dänemarks Hauptstadt ausgetragen wurden.
Leichtathletik-WM in Eugene (15. bis 24. Juli)
Erstmals seit über 20 Jahren wird die Leichtathletik-WM wieder in Nordamerika ausgetragen. Eugene erhielt den Zuschlag ohne Gegenkandidat. Das deutsche Team hat zwei WM-Titel zu verteidigen und würde die Bilanz von 2019 (sechs Medaillen) gerne noch verbessern. Damals in Doha hatten Zehnkämpfer Niklas Kaul und Weitspringerin Malaika Mihambo Gold geholt.
Frauenfußball-EM in England (6. bis 31. Juli)
In dem eigentlich für 2021 angesetzten Turnier im «Mutterland des Fußballs» sind die deutschen Frauen direkt gefordert. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat eine schwere Gruppe mit Spanien, Dänemark und Finnland erwischt. Die Organisatoren erwarten volle Stadien, gespielt wird unter anderem im Wembley-Stadion in London und im Old Trafford in Manchester. Titelverteidiger ist die Niederlande.
European Championships in München (11. bis 21. August)
Die zweite Ausgabe der European Championships (nach Glasgow und Berlin 2018) wird in München ausgetragen, vertreten sind unter anderem die Sportarten Leichtathletik (Olympiastadion), Tischtennis (Audi Dome), Turnen (Olympiahalle) und Beachvolleyball. Nicht Teil des Programms sind diesmal die Schwimmer, die 2022 ihre WM im japanischen Fukuoka bestreiten.
Formel-1-Saison (20. März bis 20. November)
Für die Formel 1 steht eine Rekordsaison mit 23 Rennen auf dem Plan. Zwischen dem Auftakt in Bahrain und dem Finale in Abu Dhabi liegen 21 weitere Rennen, die unter anderem in Saudi-Arabien, Russland, Mexiko und zweimal in den USA (Miami und Austin) ausgetragen werden. Ein Grand Prix in Deutschland fehlt erneut auf der Welttournee.
Basketball-EM in vier Ländern (1. bis 18. September)
Die Vorrunde in Köln, die Endrunde in Berlin: Für Deutschlands Basketballer um die NBA-Spieler Dennis Schröder und Maxi Kleber steht ein Turnier vor heimischen Fans an. In der Vorrundengruppe hat das Team von Bundestrainer Gordon Herbert aber schwere Lose gezogen: der Olympia-Zweite Frankreich wartet genauso wie Titelverteidiger Slowenien und Topteam Litauen.