Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sieht nach der medaillenlosen WM der deutschen Leichtathleten viele Sportler «auf dem richtigen Weg» zu neuen Erfolgen.
«Vielleicht reicht es noch nicht für Paris. Vielleicht gibt es mehr Topleistungen erst bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles», sagte die 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Deutschlands Leichtathleten waren bei der WM in diesem Sommer in Budapest enttäuschenderweise ohne Medaille geblieben. Mihambo, deren Buch «Spring Dich frei» im Oktober erschienen ist, hatte nach einer Muskelverletzung vorzeitig absagen müssen. «Die WM am Fernseher zu verfolgen, war auf jeden Fall sehr hart», sagte die zweimalige und nun durch Ivana Vuleta (Serbien) entthronte Weltmeisterin.
Das Abschneiden der deutschen Leichtathleten müsse man «differenziert betrachten», sagte Mihambo. «Viele Athleten haben ihre Saisonbestleistung oder gar eine persönliche Leistung erreicht. Ich habe mich in der Ferne über viele gute Wettkämpfe gefreut. Mit ein bisschen Glück hätten einige auch eine Medaille geholt», meinte sie. «Eine Bestleistung beim Saisonhöhepunkt zu erreichen ist an sich herausragend, aber das internationale Niveau ist eben oftmals doch einfach höher. Man muss sich neu aufstellen und neue Wege gehen, damit Deutschland den Anschluss an die absolute Weltspitze wiederfindet.»
«Geht darum, voneinander zu lernen»
Auf dem Weg zum eigenen Comeback, das Ende Januar oder Anfang Februar in der Halle erfolgen soll, schwimme sie «nach der vorzeitig beendeten WM-Saison ein bisschen im Leeren», sagte die dreimalige Sportlerin des Jahres. «Ich weiß, dass ich nach der letzten Saison mehr ins Training investieren muss, vielleicht braucht man auch ein Trainingslager mehr. Auf dem Weg zu Olympia ist die EM in Rom im kommenden Jahr ein erster Höhepunkt – und der absolute Höhepunkt folgt dann im August in Paris.» Dann finden in der französischen Hauptstadt die Olympischen Spiele statt.
Mihambo nannte Anregungen, was dem Aufschwung der deutschen Leichtathletik helfen könne. «Es ist wichtig, dass der internationale Austausch funktioniert. Es geht darum, voneinander zu lernen und zu schauen, dass man am Zahn der Zeit vorne mit dabei ist», sagte die Sportlerin von der LG Kurpfalz. «Dazu müssen die Rahmenbedingungen so sein, dass sich Athletinnen und Athleten bestmöglich entwickeln können. Das fällt zum Beispiel schwer, wenn jemand neben dem Sport voll berufstätig sein muss.»