Weltmeister Ronnie O’Sullivan und Finalverlierer Judd Trump herzten sich eine halbe Ewigkeit.
Unmittelbar im Anschluss an ein hochklassiges Finale der Snooker-WM flüsterten die beiden Engländer einander fast zwei Minuten lang ins Ohr, bevor im Crucible Theatre von Sheffield die große Siegerehrung anstand. «Er wird einfach immer besser. Seine Hingabe ist großartig. Er war der beste Spieler dieses Turniers, mit Abstand. Ich habe noch versucht, ein Match draus zu machen», sagte Trump, der seinem Titel von 2019 keinen zweiten folgen lassen konnte.
WM-Rekord eingestellt
«The Rocket», wie der 46 Jahre alte O’Sullivan genannt wird, ist nun siebenmaliger Weltmeister und hat mit dem Schotten Stephen Hendry gleichgezogen. «Das ist ein wunderschöner Moment. Ich bin so emotional wegen all dieser Anstrengungen. Ich habe niemals gedacht, dass das passiert», ordnete der Weltranglistenerste bei Eurosport ein. Das 18:13 im Duell mit Trump war nie gefährdet, O’Sullivan agierte über das komplette Turnier souverän und dominant.
Nach 2001, 2004, 2008, 2012, 2013 und 2020 steht er nun wieder am Gipfel. O’Sullivan sprach «ohne Zweifel» vom «schönsten Moment», den er bisher im Crucible Theatre erlebt hat. «Ich habe nie große Leistungen gezeigt, wenn ich das unbedingt haben wollte. Ich will einfach genießen, was ich mache. Ich arbeite hart an mir», fügte der neue Champion an. In den vergangenen 17 Tagen seien die Snooker-Götter auf seiner Seite gewesen, erklärte er.
Standing Ovations für «The Rocket»
O’Sullivan zog nicht nur mit Snooker-Legende Hendry gleich, sondern krönte sich auch zum ältesten Weltmeister der Turniergeschichte. Im Konfettiregen feierte «The Rocket» mit seinen Kindern, seinem Vater und einem Kumpel. Zuvor hatte er nach der langen Umarmung mit Trump sogar ein paar Tränen in den Augen – das Publikum war geschlossen aufgestanden und hatte dem Champion, der 500.000 Pfund (rund 596.000 Euro) erhält, lautstark applaudiert.