Nach seinem Einzug ins Viertelfinale beim Rasen-Turnier im westfälischen Halle schrie Oscar Otte seine Freude und Erleichterung laut heraus.
«Geil, dass ich durch bin», sagte der 28 Jahre alte Tennisprofi aus Köln nach seinem 4:6, 6:0, 7:6 (7:3) im Achtelfinale gegen den Georgier Nikolos Bassilaschwili. Mit seinem zweiten Matchball machte Otte nach 1:56 Stunden das Weiterkommen perfekt. Damit hat bei der mit 2,275 Millionen Euro dotierten ATP-Veranstaltung zumindest ein Deutscher das Viertelfinale erreicht.
In Abwesenheit des verletzten Alexander Zverev ruhen die Hoffnungen auf Otte. «Das merkt man schon. Man will nicht als letzter Deutscher hier ausscheiden», sagte die deutsche Nummer zwei. «Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Den Sieg genieße ich jetzt erstmal.» Im Kampf um den Halbfinal-Einzug bekommt es Otte nun am Freitag mit Karen Chatschanow zu tun. Der Russe setzte sich gegen den Serben Laslo Djere mit 7:6 (7:4), 6:4 durch.
Schwacher Otte-Start
Otte erwischte in der OWL Arena einen schwachen Start und kassierte ein schnelles Break. Zwar schlug der Kölner danach gut auf, beim Returnspiel hatte Otte aber große Probleme. Erst beim Stand von 4:5 erspielte er sich die ersten beiden Breakbälle, die er aber nicht nutzen konnte. Stattdessen holte sich Bassilaschwili nach 36 Minuten im zweiten Versuch den ersten Satz.
Doch Otte steigerte sich nun. Dem Davis-Cup-Profi gelang im zweiten Abschnitt ein schnelles Break, danach hatte er die Partie im Griff und schaffte nach 1:06 Stunden Spielzeit mit 6:0 den Satzausgleich. Im dritten Durchgang schenkten sich Otte und Bassilaschwili nichts. Beim Stand von 5:5 hatte Otte eine kritische Phase mit zwei Breakbällen zu überstehen, wehrte beide aber ab. Den ersten mit einem spektakulären Volley im Fallen.
Das Momentum war nun auf Ottes Seite. Im Tiebreak machte er das Weiterkommen unter dem Jubel der Zuschauer perfekt. «Die Zuschauer haben mich heute getragen. Vor allem nach dem verlorenen zweiten Satz», sagte Otte.
Den Sprung ins Viertelfinale schaffte auch der Weltranglisten-Erste Daniil Medwedew. Der Russe gewann gegen Ilja Iwaschka aus Belarus mit 7:6 (7:4), 6:3, musste aber vor allem im ersten Satz hart kämpfen. Iwaschka, der zum Auftakt Lokalmatador Jan-Lennard Struff bezwungen hatte, vergab drei Satzbälle, ehe Medwedew das Match doch noch unter Kontrolle bekam. Nach 1:36 Stunden nutzte die Nummer eins der Welt den dritten Matchball.