Martina Willing hat bei den Europameisterschaften der Para-Leichtathleten im polnischen Bydgoszcz wie erwartet die zweite deutsche Goldmedaille gewonnen, die Paralympics-Norm aber noch nicht erfüllt.
Die mit 61 Jahren mit Abstand älteste Teilnehmerin im nur 16 Athleten umfassenden deutschen Aufgebot wurde in der nur drei Starterinnen großen Konkurrenz im Speerwurf der sitzenden Klasse ihrer Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Mit genau 20,00 Metern siegte sie klar vor der Tschechin Miroslava Obrova (15,09) und der Serbin Ivana Petrovic (15,00).
«Ich bin froh, dass ich gewinnen konnte und endlich wieder eine zwei vorne hatte», sagte Willing: «Nach einem kleinen Unfall am 28. März brauchte ich ewig, um irgendwie in die Spur zu kommen. Jetzt geht es wieder in die richtige Richtung.» Um das Paralympics-Ticket für Tokio sicher zu haben, muss sie sich bis zum 25. Juni aber noch auf 21,54 Meter steigern. «Ich strenge mich an», sagte Willing: «Wenn ich es nicht schaffe, habe ich Pech gehabt. Aber ich kämpfe.»
Für die Brandenburgerin war es die 36. Medaille bei Welt- oder Europameisterschaften sowie Paralympics, darunter die elfte goldene. Für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) war es in Polen die achte Medaille. Zuvor hatte Markus Rehm mit Weltrekord von 8,62 Metern Gold im Weitsprung gewonnen, zudem hatte es je drei Silber- und Bronzemedaille für den DBS gegeben.