Während der Olympischen Spiele im kommenden Sommer will Paris von den Besuchern stark erhöhte Preise für die Metro verlangen. Das Ticket für eine einfache Fahrt soll statt 2,10 Euro dann vier Euro kosten, die Tageskarte statt 8,45 Euro dann 16 Euro und eine Wochenkarte 70 statt 30 Euro, kündigte die Hauptstadtregion Île-de-France an.
Die erwarteten Mehrkosten von rund 200 Millionen Euro für den ausgeweiteten Bahn- und Busverkehr während der Spiele sollten nicht an den Einwohnern hängen bleiben, argumentierte Regionspräsidentin Valérie Pécresse. Die Monatskarten der Pariserinnen und Pariser sollten nicht teurer werden.
Noch ist die Maßnahme, die für etliches Kopfschütteln und Nachfragen im Detail sorgt, aber nicht beschlossen. Eine Entscheidung will die Hauptstadtregion am 7. Dezember treffen. Der Plan ist, dass die erhöhten Tarife vom 20. Juli, kurz vor Beginn der Sommerspiele, bis zum Ende der Paralympischen Spiele am 08. September gelten sollen. Die Einwohner der Hauptstadt könnten sich rechtzeitig vorher mit Tickets zum gewöhnlichen Preis eindecken, die über den Sommer dann nicht verkauft werden, so die Überlegung. Für Kritik sorgt aber, dass auch gewöhnliche Touristen und andere Besucher der Hauptstadt von dem saftigen Preisaufschlag betroffen wären.
Ohnehin wird gerade kontrovers diskutiert, ob die im Alltagsbetrieb bereits vielfach überlastete Pariser Metro dem Ansturm während der Spiele überhaupt gewachsen sein wird. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo meinte kürzlich, dass Engpässe drohten – Pécresse und Transportminister Clément Beaune hielten entgegen, die Verkehrsbetriebe bereiteten sich bereits seit Monaten auf die Spiele vor.