Der ungarische Bundesligaprofi Willi Orban hat das EM-Gruppenfinale gegen Deutschland am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) als «spezielles Spiel» bezeichnet.
Der 28 Jahre alte Innenverteidiger von RB Leipzig ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Es sei auch «speziell, weil es für uns um unheimlich viel geht», sagte Orban weiter. Nur mit einem Sieg könnte der Co-Gastgeber im Turnier bleiben und die K.o.-Runde erreichen.
Der Abwehrspieler leistete sich gegen Titelverteidiger Portugal (0:3) und Weltmeister Frankreich (1:1) teils folgenschwere Patzer. «Natürlich ist es als Verteidiger nicht schön, wenn man an Gegentoren beteiligt ist, es ist aber Teil des Jobs», meinte er weiter.
Gerne würde Orban würde die Münchner Arena in Regenbogenfarben sehen. Er habe nach eigener Aussage von der Diskussion aus den Medien erfahren. «Mir persönlich würde es gefallen, wenn es bunt wäre», sagte er. Mit den Leipzigern habe er in der 2. Bundesliga gegen den TSV 1860 München in einem blau erleuchteten Stadion gespielt, in der Bundesliga gegen den FC Bayern in einem rot erleuchteten. «Ich würde mich freuen, wenn die Lampen bunt leuchten würden.»
Der Münchner Stadtrat hatte fraktionsübergreifend gefordert, die EM-Arena für das Spiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben leuchten zu lassen. Die Regenbogenfarben stehen weltweit für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt. Eine Antwort der Europäischen Fußball-Union stand zunächst aus.
Das ungarische Parlament hatte ein Gesetz gebilligt, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland geworden.