«Passable Hinrunde»: Mainz mit gutem Gefühl in die WM-Pause

Der FSV Mainz 05 hat vor der Winterpause noch einmal die Kurve bekommen. Das 1:1 (1:0) im Rhein-Main-Derby der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt war Balsam.

«Die Gefühlslage ist gut», meinte 05-Sportdirektor Martin Schmidt nach der Punkteteilung mit dem Champions-League-Club. «Nach drei Niederlagen in Folge wollte niemand mit einer vierten Niederlage in die Winterpause gehen», sagte er. «Deswegen ist das 1:1 sicher ein gerechtes Unentschieden, obwohl wir in der ersten Stunde, auch von den Chancen her, die bessere Mannschaft waren und auf 2:0 hätten stellen können.»

Der zehnte Tabellenplatz bietet im kommenden Jahr zwar auch die Chance, nach oben aufzurücken, birgt aber ebenso das Risiko, wieder in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Fünf Punkte trennen die Rheinhessen von Relegationsplatz 16, sechs Punkte von den direkten Abstiegsrängen.

«Zu viele Leistungsschwankungen»

«Es ist im Großen und Ganzen so, dass wir mit vielem zufrieden sein können, mit vielem aber auch nicht, weil zu viele Leistungsschwankungen da waren», sagte 05-Trainer Bo Svensson. «Wenn wir mehr Spiele so angegangen wären, hätten wir die 20-Punkte-Marke geknackt.» Dass er wieder, wie zum Beginn seines Amtsantritts, mit Abstiegskampf zu tun haben könnte, schließt der Däne nicht aus. «Ich weiß nicht, ob Sorge, das richtige Wort ist. Man kann bei Mainz 05 nicht davon ausgehen, dass wir damit nichts zu tun haben könnten», sagte Svensson. «Wir müssen Respekt vor dieser Situation in der Tabelle haben.»

Für Sportchef Schmidt sind die 19 Punkte aus 15 Spielen «sicherlich eine passable Vorrunde», die man gespielt habe. «Viel wichtiger als für die Tabelle ist der eine Punkt für die Gefühlslage der Mannschaft und dass die Jungs weiter an sich glauben.» Außerdem sei es ein Signal an die Konkurrenz gewesen: «Die Clubs, die hinter uns stehen, haben gesehen, Mainz packt wieder eins drauf. Das ist emotional wichtig.»

Eine persönliche Dimension hatte das Remis für den 1:0-Torschützen Jonathan Burkardt.  Sein erster Saisontreffer in der 40. Minute war für ihn auch die Möglichkeit, einen Schlussstrich unter eine deprimierende Zeit nach Verletzungen und einem Infekt zu ziehen. Schließlich galt der Stürmer auch als WM-Kandidat. 

«Ich wusste, dass eine Hinrunde nicht reicht», sagte der 22 Jahre alte Burkardt, dessen Führungstreffer der Frankfurter Randal Kolo Muani (66.) ausglich. «So ein Abschluss ist für alle gut, für das Team, wie auch für die Fans. Besonders von der Leistung her, auch wenn es keine drei Punkte waren», sagte er.  So könnten alle Mainzer mit einem «ganz guten Gefühl» nach Hause gehen – auch er selbst.

Andreas Schirmer, dpa