Peters: «Er will mich nicht, ich will ihn nicht»

DFB-Präsidentschaftskandidat Peter Peters hat offen wie selten zuvor über das zerrütte Verhältnis zu seinem Vizepräsidentenkollegen Rainer Koch gesprochen.

«Ich finde das aktuelle Vorgehen völlig in Ordnung: Er will mich nicht, ich will ihn nicht», sagte Peters im Interview der «Frankfurter Rundschau». Peters und Koch führen den Deutschen Fußball-Bund seit dem Rücktritt von Ex-Präsident Fritz Keller im Mai 2021 interimsweise gemeinsam. Peters will beim DFB-Bundestag am 11. März in Bonn Kellers Nachfolge antreten.

«Er scheint böse mit mir zu sein, weil ich mich klar gegen ihn positioniert habe», sagte Peters (59). «Aber ich finde, es ist doch viel besser, dass wir solche Fragen im Vorfeld erörtern, als dass wir, wie in der Vergangenheit, nach fünf Monaten Amtszeit erkennen: Es funktioniert schon wieder nicht und wir geraten ins nächste Desaster.»

Der frühere Schalker Finanzchef tritt bei der Wahl als vom Profifußball gestützter Kandidat gegen Bernd Neuendorf (60) an, den Kandidaten des Amateurlagers um Koch (63). Auf die Frage, warum er Koch nicht mehr traue, antwortete Peters: «Weil wir in wesentlichen Angelegenheiten unterschiedlicher Meinung waren. Für mich ist das eine Frage der Kultur. Ich stehe für eine andere Form der Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung. Es macht doch keinen Sinn, zukünftig weiter zusammen zu arbeiten, wenn kein Vertrauen vorhanden ist. Darauf weise ich lieber vor der Wahl hin als später wieder Probleme zu haben.»

Peters vertritt den DFB derzeit im Council des Weltverbands FIFA. Koch sitzt im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA, er hatte im Zuge der Wirren des Keller-Rücktritts angekündigt, nicht mehr als 1. Vizepräsident zu kandidieren. Einen Sitz im DFB-Präsidium strebt Koch aber weiterhin an.