Mit einem selbst gebastelten Plakat für ihr im olympischen Teamwettbewerb von Peking fehlendes Paar hat die deutsche Eiskunstlauf-Mannschaft für einen emotionalen Moment gesorgt.
Nach dem Kurzprogramm des Berliners Paul Fentz versammelte sich das ganze Team vor der TV-Kamera, Einzelläuferin Nicole Schott hielt das Plakat mit Fotos des in Corona-Quarantäne befindlichen Nolan Seegert und dessen Partnerin Minerva Hase und der Aufschrift «We miss you» hoch. «Die Stimmung ist trotzdem gut. Es bringt ja nichts, wenn wir uns alle runterziehen. Wir sind als Team stark», sagte Fentz und verriet: «Das Plakat haben die Mädels gebastelt, die sind ein wenig kreativer als die Jungs.»
Auf dem Eis patzte das deutsche Team jedoch geschlossen. Fentz konnte sein Kurzprogramm nicht wie geplant umsetzen und wurde ebenso Letzter wie die Eistänzer Katharina Müller und Tim Dieck (Berlin/Dortmund). «Wir sind sehr enttäuscht. Das war unsere niedrigste Wertung der Saison», sagte Dieck. Fentz war ebenfalls unzufrieden. «Beim Toeloop war ich viel zu schnell, zu energiegeladen. Da blieb mir nur die Doppelkombi übrig. So war das nicht geplant», sagte der deutsche Meister. Da der 29-Jährige nur für den Teamwettbewerb gemeldet wurde, sind die Winterspiele für ihn schon wieder beendet. «Die Eröffnungsfeier mache ich mit, am 7. Februar fliege ich wieder nach Hause.»
Seegert war nach seiner Ankunft in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss in Quarantäne bleiben, bis er zwei negative PCR-Tests binnen 24 Stunden vorweisen kann. Durch den Ausfall seines Paares ist das deutsche Team im ersten olympischen Wettbewerb chancenlos, da ohnehin nur fünf der zehn Mannschaften das Finale erreichen. Ziel der deutschen Eiskunstläufer war deshalb Platz acht, um die Olympia-Förderung für die kommenden vier Jahre zu sichern. Nach dem Fehlstart ist dies aber nur noch theoretisch möglich.
Seegert und Hase haben noch die Chance auf ihren Wettbewerb. Im Paarlauf geht es für die EM-Achten erst am 18. und 19. Februar um die Medaillen. Genügend Zeit, um sich aus der Quarantäne freizutesten und vor dem Wettbewerb noch trainieren zu können.