Zum Abschied klopfte Philipp Grubauer seinem Gegenüber Marc-Andre Fleury anerkennend auf die Brust und lief dann enttäuscht von Eis. Der Eishockey-Nationaltorwart ist mit den Colorado Avalanche in den Playoffs der NHL an den Vegas Golden Knights gescheitert.
Das Team verlor in Las Vegas 3:6 und unterlag in der umkämpften Serie damit trotz Siegen in den beiden ersten Duellen 2:4. Während Fleury mit 30 gehaltenen Schüssen und sensationellen Paraden vor allem im letzten Drittel großen Anteil am Erfolg seines Teams hatte, musste Grubauer mit ansehen, wie Max Pacioretty zum sechsten Tor für die Gastgeber traf, als Grubauer das Eis gerade verlassen hatte, um seinem Team eine Überzahl an Feldspielern zu ermöglichen. «Es ist einfach enttäuschend. Viele Jungs haben seit Jahren zusammengearbeitet hier», sagte Avalanche-Trainer Jared Bednar. «Wir haben es nicht auf die Reihe bekommen.»
In der Hauptrunde hatten die Avalanche und die Golden Knights mit je 82 Punkten die beste Ausbeute aller Teams, trafen wegen der Sondersituation infolge der Corona-Pandemie aber schon in der zweiten Runde der Playoffs aufeinander. «Ich hatte das Gefühl, wir hatten das beste Team der Liga. Aber aus irgendeinem Grund haben wir es nicht hinbekommen», sagte Avalanche-Stürmer Nathan MacKinnon.
Die beste Saison seiner Karriere endete für Grubauer nun mit einer unerwartet frühen Enttäuschung. Er ist einer von drei nominierten NHL-Profis für die Auszeichnung zum besten Torwart der Saison. Ebenfalls nominiert ist Fleury.
Grubauer war der letzte Eishockey-Profi aus Deutschland, der mit seinem Team noch in den Playoffs vertreten war. Leon Draisaitl und Dominik Kahun waren mit den Edmonton Oilers ebenso in der ersten Runde ausgeschieden wie Nico Sturm mit den Minnesota Wild.
Die Halbfinals um den Stanley Cup stehen damit fest. Die Golden Knights treffen auf die Montreal Canadiens, Titelverteidiger Tampa Bay Lightning bekommt es mit den New York Islanders zu tun.