Der frühere Fußball-Weltmeister Lukas Podolski hält die Debatte um Impfzweifler Joshua Kimmich für übertrieben.
«Ich verstehe nicht, warum man den Joshua Kimmich als Schwerverbrecher hinstellt, ich verstehe die Diskussion nicht», sagte Podolski der «Bild am Sonntag». Es werde dem Nationalspieler des FC Bayern «nicht gerecht, ihn an den Pranger zu stellen für so etwas», befand der 36-Jährige.
Kimmich hatte zuletzt eingeräumt, nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Kritik zur Folge. Er habe «persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht», hatte der 26-Jährige erklärt.
Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung», es gebe «auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind». Daher hoffe sie, dass Kimmich seine Entscheidung noch einmal überdenkt. «Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt», sagte die CDU-Politikerin.
Podolski indes bekräftigte: «Jeder kann selber entscheiden, was er macht.» Er selbst hatte sich ungeimpft mit dem Coronavirus infiziert, erlebte nach eigenen Angaben aber nur einen leichteren Verlauf der Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen. Jeder Fußballprofi werde von Vereinen und Ärzten über die Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung aufgeklärt, sagte Podolski. «Man hat das gute Recht als Joshua Kimmich – oder anderer Spieler – zu sagen: Ich möchte mich noch nicht impfen lassen», fügte Podolski hinzu.