Pokal-Blamage: Leverkusen scheitert in Elversberg

Beim Gang zu ihren Fans wurden die Profis von Bayer Leverkusen nach dem blamablen Erstrunden-Aus im DFB-Pokal beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg gnadenlos ausgepfiffen.

«Wir sind enttäuscht über das Resultat und die gesamte Leistung. Wir haben nicht gut gespielt – weder offensiv noch defensiv. Die Leistung war heute in allen Belangen ungenügend», sagte Bayer-Trainer Gerardo Seoane über den enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft bei der 3:4 (2:3)-Niederlage am Samstag.

Bayer offenbart Schwächen

Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt bei Vizemeister Borussia Dortmund offenbarte der Champions-League-Starter eklatante Schwächen. «Das war von Anfang an eine Katastrophe», sagte Robert Andrich selbstkritisch. Und Torwart Lukas Hradecky schimpfte: «Wir sind mit allen anderen Sachen beschäftigt als Fußball zu spielen. Mit dem Schiedsrichter, den Zuschauern, dem Platz – überall war negative Energie. Mit so vielen Gegentoren schaffst du nix. Das sah schrecklich aus.»

Jannik Rochelt in der 2. Minute, Kevin Koffi (17.) per Foulelfmeter, Luca Schnellbacher (37.) und Kevin Conrad (74.) trafen vor 7414 Zuschauern für den couragierten Außenseiter. «Kompliment an die Jungs, die ein Riesenspiel gemacht haben», lobte Elversbergs Trainer Horst Steffen. Die Tore von Adam Hlozek (5.), Charles Aránguiz (30.) und Patrik Schick (89.) reichten Bayer nicht zum Weiterkommen.

Wegen eines defekten Tornetzes begann die Partie mit fünfminütiger Verspätung. Als es endlich losging, dauerte es keine 120 Sekunden bis zum ersten Torschrei. Rochelt spazierte mit dem Ball am Fuß durch die Bayer-Abwehr und überwand Hradecky mit einem Flachschuss. Die Freude über die frühe Führung währte jedoch nicht lange, denn Leverkusen antwortete umgehend. Neuzugang Hlozek hämmerte den Ball aus 18 Metern zum schnellen Ausgleich ins Netz.

Die Hausherren starten stark in die Saison

Der Drittliga-Tabellenführer hielt jedoch weiter stark dagegen und schaffte die erneute Führung. Aránguiz brachte Torschütze Rochelt im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Koffi sicher. Nach einer halben Stunde bügelte Aránguiz seinen Fehler wieder aus, als er auf Vorlage von Sardar Azmoun das 2:2 erzielte. Zwei Minuten später traf Azmoun nur den Pfosten.

Und weiter ging die wilde Fahrt. Nun war wieder die SVE am Zug. Koffi tankte sich auf der linken Seite durch und passte in die Mitte, wo Schnellbacher aus vollem Lauf vollendete. Wieder sah die Bayer-Abwehr nicht gut aus.

In der Pause reagierte Bayer-Trainer Seoane und brachte mit Paulinho und Kerem Demirbay zwei neue Mittelfeldspieler. Besser wurde das Spiel der Gäste dadurch nicht. Vielmehr hatten die Hausherren weiter die besseren Chancen und belohnten sich durch Conrads Treffer für ihre Bemühungen. Schicks Anschlusstor kurz vor Schluss kam zu spät für eine Wende.

Von Eric Dobias, dpa