An Zahlen und Statistiken war die sichtlich verärgerte Alexandra Popp nach der ersten Saison-Niederlage ihres VfL Wolfsburg nicht interessiert. Vielmehr machte der Fußball-Nationalspielerin die Leistung des deutschen Meisters nach dem unerwarteten 1:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim schwer zu schaffen.
«Was mich einfach nervt, war die Art und Weise, wie wir verloren haben», sagte sie im NDR. «Weil es einfach zu wenig war, weil wir viel mehr Qualität haben, sowohl defensiv als auch offensiv, die Tore zu einfach gefallen sind durch zwei lange Bälle.» Das nerve sie mehr, «als ein Spiel grundsätzlich zu verlieren». Am Sonntag gewann der FC Bayern München mit 2:0 bei Werder Bremen und hat zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Wolfsburg.
Die Bundesliga-Niederlage gegen die Hoffenheimerinnen war ebenso überraschend wie verdient, wie Popp auch einräumte. Dabei hatte die Partie für den Tabellenführer optimal begonnen. Schon nach 45 Sekunden gingen die Gastgeberinnen durch die Ex-Hoffenheimerin Jule Brand in Führung. Sarai Linder (44.) gelang dann kurz vor der Pause der Ausgleich für die Gäste, die Österreicherin Nicole Billa (70.) machte die Überraschung perfekt.
Mehrere Serien gerissen
Die Serien, die damit endeten, drücken die jahrelange nationale Dominanz der Wolfsburgerinnen aus: Erstmals nach 23 Siegen verloren sie wieder in der Bundesliga. Die letzte Niederlage hatte es 17. Oktober 2021 auswärts ebenfalls mit 1:2 gegen Hoffenheim gegeben. Linders Treffer zum Ausgleich war das erste Bundesliga-Gegentor des VfL seit Oktober 2022. Und die letzte Heimniederlage hatten die VfL-Frauen am 2. November 2016 mit 0:1 gegen Turbine Potsdam hinnehmen müssen.
«Über ein Jahr lang ist es sehr stabil bei uns gelaufen, von daher wussten wir, dass dieser Moment einmal kommen wird», sagte Trainer Tommy Stroot. Dass sein Team am Samstag nicht annähernd an sein gewohntes Level gekommen war, wusste er auch. «Für uns geht es darum, jetzt relativ schnell wieder nach vorne zu schauen», meinte er. «Wir haben heute ein paar Themen mit auf den Weg bekommen, an die wir ran wollen. Wir wissen, dass wir es besser machen können.»