Der FC Bayern plant nach der Verpflichtung von Dayot Upamecano keine kostspieligen Neuzugänge mehr für die neue Saison.
«Die Leute sollen die Auswirkungen von Corona bloß nicht unterschätzen, auch wenn wir vergleichsweise bisher wirtschaftlich gut über die Runden gekommen sind, wird es bei uns erhebliche Schleifspuren geben. Bis auf Dayot Upamecano sind bei uns in diesem Sommer keinen großen Transfers mehr möglich», sagte Präsident Herbert Hainer in einem Interview auf der Homepage des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Neben Upamecano kommt noch Richards
«Wir haben noch Omar Richards verpflichtet, dazu kehren sieben Spieler zurück, die ausgeliehen waren. Das Ziel ist, den Kader in der Breite zu verstärken. Allerdings ist die Qualität so hoch, dass wir dafür keine weiteren Top-Transfers benötigen. Die Mischung stimmt», sagte der 66-Jährige. Upamecano wurde für 42,5 Millionen Euro von RB Leipzig verpflichtet. Richards kommt ablösefrei vom englischen Zweitligisten FC Reading.
Die Folgen der Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Einnahmeverluste für den Profifußball werde man noch «sehr lange, und zwar im gesamten Fußball» spüren, betonte Hainer. «Bisher sehen wir nur die Spitze des Eisbergs, und das wird nicht in zwölf Monaten aufgeholt sein. Wenn ich aktuell schon wieder manche Transfergerüchte und -summen höre, frage ich mich ernsthaft, wie die Vereine das finanzieren wollen, noch dazu, da ja viele von hohen Schuldenbergen belastet sind», sagte Hainer. «Es muss dringend mehr Vernunft einkehren. Es kann nicht so weitergehen, dass viele ständig über ihre Verhältnisse leben.»
Den Umbruch in der Vereinsführung um Uli Hoeneß/Karl-Heinz Rummenigge sieht Hainer als gewaltigen Einschnitt. Einen Stilwechsel werde es «auf keinen Fall» geben. «Ich habe schon bei meiner Antrittsrede als Präsident gesagt, dass der FC Bayern niemals ein kickender Konzern wird. Daran lassen wir uns alle messen», sagte Hainer. Der frühere Adidas-Chef ist seit November 2019 Bayern-Präsident.