Nach seinem gescheiterten Start bei den Olympischen Spielen in Tokio will der viermalige Paralympics-Sieger Markus Rehm weiter um gemeinsame Wettkämpfe mit Nichtbehinderten kämpfen.
«Es gibt ja nächstes Jahr noch die Weltmeisterschaft. Das wäre eine coole Option, wo ich starten könnte. Da werde ich auf jeden Fall ins Gespräch gehen», sagte der 33 Jahre alte Para-Weitspringer im «Sport1»-Interview. «Das Ziel bleibt, langfristig mehr gemeinsame Wettkämpfe zu bestreiten.»
«Ego-Problem von ein paar Athleten»
Rehm verstehe zwar die Diskussion um Vor- und Nachteile mit ihm als Prothesenspringer. «Deswegen gilt ja auch mein Angebot: Lass uns getrennt werten, dann nehme ich niemandem etwas weg», sagte Rehm, der in seiner Klasse bei den Para-Sportlern ohne Konkurrenz ist. Warum er immer noch nicht in der normalen Konkurrenz außerhalb der Wertung mitspringen kann? «Das ist ein Ego-Problem von ein paar Athleten. Dass die keine Lust haben gegen mich zu verlieren bzw. kürzer zu springen.»
Rehm hat einen neuen Vorschlag. «Wenn man clever ist, kann man das doch auch super gemeinsam vermarkten. Ich sage: Lasst uns zusammentun: Der Olympiasieger und der Paralympics-Gewinner treffen sich ein paar Mal im Jahr zum Battle», sagte der Orthopädietechniker-Meister.
In Tokio war Rehm mit dem Versuch gescheitert, auch – wie einst der Südafrikaner Oscar Pistorius – bei Olympia starten zu dürfen. Er hatte die Olympia-Qualifikationsnorm deutlich erfüllt. Gold ging bei Olympia mit 8,41 Metern an den Griechen Miltiadis Tentoglou. Rehm war bei seinem Para-Weltrekord im Juni 8,62 Meter gesprungen.