Putin kritisiert Ausschluss russischer Sportler

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Sektempfang für Spitzensportler im Kreml den Ausschluss zahlreicher russischer Athleten von Wettkämpfen und aus Sportverbänden kritisiert.

«Der Ausschluss der Athleten aus Russland und Belarus hat nicht nur die Grundprinzipien des Sports verletzt, sondern verstößt auch offen und zynisch gegen die Grundrechte, welche die Vereinten Nationen in ihrer Menschenrechtscharta 1948 festgehalten haben», sagte der Kremlchef in Moskau.

Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler dürfen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Der Bann traf zuerst die Teilnehmer der Paralympischen Spiele in Peking im März.

Mit dem Empfang wollte Putin den Medaillengewinnern der Olympischen Spiele in Peking demonstrativ den Rücken stärken. Der 69-Jährige, der selbst gern Eishockey spielt, lobte besonders die Eiskunstläuferinnen und -läufer.

«So eine Vollkommenheit ist unmöglich auf unehrliche Weise zu erreichen, mithilfe von irgendwelchen zusätzlichen Mittelchen und Manipulationen; im Eiskunstlauf sind ohnehin alle Zusatzmittel unnötig», sagte er mit Blick auf Kamila Walijewa, um die es bei den Spielen in Peking nach einer positiven Doping-Probe Wirbel gegeben hatte. Putin gratulierte der anwesenden Walijewa auch zu ihrem 16. Geburtstag.

Das russische Staatsfernsehen zeigte die Dankesreden der Sportlerinnen und Sportler an den Präsidenten, die ihre Einheit nach den westlichen Sanktionen im Zuge des Krieges demonstrierten. Auf einer Sitzung mit Sportfunktionären forderte Putin angesichts des Ausschlusses Russlands von internationalen Wettbewerben, eigene Spiele und auch Teilnehmer aus dem Ausland dafür zu organisieren.

Zudem kritisierte er das Abschneiden der russischen Mannschaft bei den Winterspielen in Peking im Februar. Die selbstgesetzten Ziele seien nicht erreicht worden, sagte Putin. Das Team durfte dort wegen Sanktionen im Zuge staatlichen Dopings in der Vergangenheit nur unter neutraler Flagge starten – und sollte auf Platz drei im Medaillenspiegel landen. Am Ende kam das Team nur auf sechs Goldmedaillen und Platz neun in der Gesamtwertung.