Tadej Pogacar hat seinen zweiten großen Klassiker in diesem Jahr gewonnen.
Der 23-jährige Slowene siegte bei der 115. Lombardei-Rundfahrt und ist damit der erste Radprofi seit Bernard Hinault 1979, dem im selben Jahr Erfolge bei der Tour de France sowie bei dem italienischen Monument gelangen. Nach 239 Kilometer von Como nach Bergamo setzte Pogacar sich beim Rennen der fallenden Blätter im Sprint gegen den Italiener Fausto Masnada durch. Im Sprint der Verfolgergruppe wurde der Brite Adam Yates Dritter mit 51 Sekunden Rückstand.
«Es ist verrückt. Nach so einer Saison zum Ende so einen Sieg zu holen», sagte Pogacar. «Ich wusste, dass Masnada die Straßen hier ziemlich gut kennt und mich einholen wird. Er hat dann nicht mit mir gearbeitet, aber zum Glück hatten wir genügend Vorsprung.»
Nachdem das Rennen über 200 Kilometer wenig Aufregung bot, setzte Pogacar am Passo di Ganda gut 35 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Hinter dem Tour-Sieger sammelte sich ein neunköpfige Gruppe mit Weltmeister Julian Alaphilippe, Alejandro Valverde, Vuelta-Sieger Primoz Roglic und Yates. Da sich die Top-Fahrer bei der Jagd auf Pogacar uneinig waren, attackierte Außenseiter Masnada in der Abfahrt und schloss zu Pogacar auf. Im Sprint war der Slowene jedoch nicht zu schlagen und siegte bei Il Lombardia gleich bei seiner ersten Teilnahme. Zuvor hatte Pogacar in diesem Jahr Lüttich-Bastogne-Lüttich und damit seinen ersten großen Klassiker gewonnen.
Deutsche Fahrer spielten bei der Hatz durch den Norden Italiens über sieben Anstiege keine Rolle. Maximilian Schachmann, im vergangenen Jahr noch Siebter, wurde von seiner Mannschaft Bora-hansgrohe nicht nominiert. Der deutscher Meister leidet noch unter den Folgen eines Sturzes in der vergangenen Woche bei Paris-Roubaix. Die Lombardei-Rundfahrt sollte für Schachmann eigentlich der Höhepunkt der Herbstrennen werden.