Radstar Tadej Pogacar hat gleich beim Saisondebüt seine Extraklasse gezeigt und zum zweiten Mal das Schotterrennen Strade Bianche gewonnen. Der zweimalige Tour-de-France-Champion holte sich nach 215 Kilometern im Alleingang den Sieg in Siena.
Im Ziel hatte Pogacar einen Vorsprung von 2:44 Minuten auf den zweitplatzierten Letten Toms Skujins. Der britische Vorjahressieger Tom Pidcock wurde hinter dem Belgier Maxim van Gils Vierter. Die deutschen Radprofis um Lennard Kämna spielten bei der Entscheidung keine Rolle.
Pogacar hatte sich bereits 81 Kilometer vor dem Ziel vom Feld abgesetzt und sich beim Ritt über die weißen Schotterpisten durch die Toskana nicht mehr einholen lassen. Auf dem Schlussanstieg nach Siena mit Steigungen von bis zu 16 Prozent konnte es der UAE-Kapitän sogar gemächlich angehen. Einen derart großen Vorsprung hatte Pogacar bei einem Solosieg im Profibereich bislang noch nicht herausgefahren. Auf dem Zielstrich reckte er schließlich seine Rennmaschine in die Höhe.
Pogacar legte damit einen Start nach Maß in die Saison hin, in der er Großes vorhat. Der 25-Jährige peilt erstmals das Double aus Giro d’Italia und Tour de France an. In den vergangenen beiden Jahren hatte er bei der Tour jeweils das Nachsehen gegen seinen dänischen Rivalen Jonas Vingegaard.
Bei den Frauen hatte sich zuvor die belgische Weltmeisterin Lotte Kopecky zum zweiten Mal nach 2022 den Sieg geholt. Elisa Longo Borghini wurde Zweite. Die deutsche Tour-Etappensiegerin Ricarda Bauernfeind konnte sich nicht im Vorderfeld platzieren und belegte mit zehn Minuten Rückstand Platz 29.