Nach einem stressreichen Tag mit Visum-Ärger und Zittersieg hatte Österreichs Fußball-Nationaltrainer Ralf Rangnick gleich doppelten Grund zur Freude.
«Alles machbar beim Nachbar», lautet das Motto der Österreicher für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland. Und durch die erfolgreiche Qualifikation verlängerte sich der Vertrag von Rangnick automatisch bis zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko – sollte sich Österreich auch dafür qualifizieren. Ansonsten gilt der Kontrakt bis zum Ende der WM-Qualifikation Ende 2025 oder bis zu einem Playoff im März 2026, bestätigte ein ranghoher Funktionär der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Dem 1:0 in Baku gegen Gastgeber Aserbaidschan sei Dank. «Das fühlt sich extrem gut an», sagte Torschütze Marcel Sabitzer von Borussia Dortmund, er habe Gänsehaut. «Wir sind immer enger zusammengewachsen, haben enorme Qualität und Energie», betonte Konrad Laimer vom FC Bayern München.
Erneut bei der EM dabei
Viel Bundesliga-Power und ein deutscher Trainer – so hat sich Österreich zum dritten Mal nacheinander für eine EM qualifiziert. «Das Nationalteam ist mittendrin im Geschehen – die Mannschaft hat es sich verdient», kommentierte die «Kleine Zeitung». Binnen kurzer Zeit habe der 65 Jahre alte Rangnick das Optimum aus seiner Mannschaft herausgeholt, «impfte ein neues System ein und punktete mit seriöser Arbeit. Rangnick legte die Basis, nun bleiben ihm weitere acht Monate, um eine perfekte Taktik für ein Sommermärchen 2024 auszuarbeiten», hieß es in einem Beitrag der «Kronen Zeitung».
Im April vergangenen Jahres übernahm Rangnick die Mannschaft, er löste Landsmann Franco Foda ab. «Der Vertrag läuft vorerst über zwei Jahre, bei einer erfolgreichen Qualifikation für die UEFA EURO 2024 in Deutschland verlängert sich die Zusammenarbeit automatisch um zwei weitere Jahre bis zur WM 2026 in den USA», hieß es in der Pressemitteilung vom 29. April 2022. Am 16. Oktober 2023 griff die Klausel bereits.
Rangnick ist stolz auf sein Team
«Sich schon am vorletzten Spieltag zu qualifizieren ist nicht selbstverständlich, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Spieler wir nicht zur Verfügung hatten. Das war eine außerordentliche Leistung in den letzten Wochen und Monaten», erklärte Rangnick: «Ich habe den Jungs gesagt, dass ich sehr stolz auf sie bin.» Das abschließende EM-Qualifikationsspiel am 16. November in Estland wird nun erst recht zur weiteren Einstimmung auf das Großturnier im nächsten Sommer. Fünf Tage später empfangen die Österreicher am 21. November den EM-Gastgeber in Wien zu einem Testmatch.
«Wenn wir einigermaßen alle Spieler zur Verfügung haben, haben wir eine Mannschaft, die sich nicht nur zu Recht qualifiziert hat, sondern dann glaube ich auch, dass wir richtig aufzeigen können in Deutschland», sagte Rangnick, der in Baku auf neun Spieler verzichten musste, die in diesem Jahr schon in der Startelf gestanden hatten, mit Ausblick auf die EM.